Nach der Ausführung der Order 66 lebt der einstige Jedi-Padawan Cal Kestis auf dem Planeten Bracca und kommt dort mit seiner Arbeit als Verschrotter über die Runden. Eines Tages muss er jedoch seine Tarnung aufgeben, als er die Macht benutzt, um das Leben eines Freundes zu retten. Das macht das Imperium auf ihn Aufmerksam, welche eine Inquisitorin mit dem Namen „Zweite Schwester“ nach Bracca schicken, um Cal auszuschalten. In letzter Sekunde kommt Cal jedoch die Crew der Mantis zu Hilfe, die ihn aufnehmen und von Bracca wegbefördern.
Die Crew besteht aus dem Piloten Greez Dritus und Cere Junda, einer ehemaligen Jedi, welche sich jedoch der Macht abgewandt hat. Nichtsdestotrotz steht sie noch hinter den Ansichten des Ordens der Jedi und befindet sich daher gerade auf einer Suche nach den Hinterlassenschaften ihres alten Meisters Eno Cordova. Da Cal nicht wirklich eine andere Option hat schließt er sich der Truppe an und findet auf dem Planeten Bogano nicht nur den Droiden BD-1, welcher ihn fortan begleitet, sondern auch eine Nachricht von Cordova, der über ein Holocron mit einer Liste von Machtbegabten Kindern verfügt.
Um an das Holocron zu kommen muss Cal Cordovas Recherche über die untergegangene Zivilisation der Zeffo nachgehen, um so an Hinweise zu gelangen, welche ihm Zugang zum Holocron gewähren. Doch nicht nur er und die Mantis-Crew befinden sich auf der Suche nach diesem Holocron. Auch das Imperium ist an diesem Holocron höchst interessiert.
Also ehrlich gesagt hat mich die Story von Star Wars: Jedi Fallen Order nicht gerade aus den Socken gehauen. Sie ist jetzt zwar bei weitem nicht schlecht, aber für mich hat sie nicht mehr gemacht als dem Spiel einen Kontext zu geben. Da habe ich einfach schon fesselndere Storylines gesehen, die komplexer und/oder emotionaler bzw. einfach packender waren. Gleiches gilt übrigens auch für die Charaktere. Sie sind allesamt nicht scheiße, aber so richtig interessant sind sie auch nicht.
Das Gameplay setzt sich aus Elementen vieler unterschiedlicher Spiele zusammen. Das Kampfsystem orientiert sich an den Souls-Spielen, die Klettermechanik ähnelt sehr stark dem, was man in Uncharted und Tomb Raider sehen kann und ein bisschen Metroidvania steckt auch in dem Spiel, da man durch neu erlernte Fähigkeiten zu bereits besuchten Orten zurückkehren muss, um dort neue Areale bereisen zu können.
Es ist eine irgendwie ungewöhnliche Mixtur, die aber ziemlich gut funktioniert. Aufgrund meiner nicht vorhandenen Erfahrung mit Souls-Spielen und dem Umstand, dass ich einen höheren Schwierigkeitsgrad gewählt habe, machte das Spiel für mich zunächst aber recht anstregend, da ich andauernd selbst gegen Standard-Mobs gestorben bin und manche Spielabschnitte sehr oft wiederholen musste. Nachdem ich aber gelernt habe mich zurechtzufinden, hat das Spiel eigentlich kaum einen Moment hervorgebracht, bei dem ich keinen Spaß hatte. Das Spiel hat zwar vielleicht keine neuen Akzente gesetzt, doch dafür hat es die Elemente, an denen sich die Entwickler bedient haben, sehr gut gut umgesetzt.
Technisch ist das Spiel im Großen und Ganzen solide. Die Grafik ist schick und der Soundtrack ist stimmig. Sie ist zwar nicht auf dem Level eines John Williams, aber die Musik passt einfach zum Star Wars-Universum. Sie vermittelt dieses Gefühl einer großen Galaxis mit vielen unterschiedlichen Welten. Trotzdem gibt es aber ein paar technische Macken. Die Nachladeruckler sind zum Beispiel sehr auffällig und gelegentlich bin ich auch auf Gegner gestoßen, die in der Luft gespawnt und dort rumgebuggt sind, bis ich sie ausgeschaltet habe. Auch die Physik hat mich manchmal fragend zurückgelassen, als Cal unvorhergesehen in einen Abgrund gesprungen ist, den er nur durch einen merkwürdigen Richtungswechsel treffen konnte. All das macht das Spiel nicht kaputt, aber trotzdem kann man auf sowas in einem Spiel verzichten.
Alles in allem ist Star Wars: Jedi Fallen Order ein spaßiger Genre-Mix, der in allen belangen solide ist, allerdings das Rad nicht neu erfunden hat. Ich vergebe 8/10 Laserschwerter.