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Zwei wie Zucker und Zimt
(Von Stefanie Gerstenberger)

In diesem Buch geht es um Charlotte, genannt Charles, dich sich nach einem Streit mit ihrer Mutter in der Vergangenheit wiederfindet, genauer gesagt im Jahr 1980, als ihre Mutter genauso alt war wie sie jetzt, nämlich 15. Zunächst völlig überfordert mit den anderen Lebensumständen zu dieser Zeit, gewöhnt sich Charles immer mehr ein, lernt dabei ihre Familie und die Umstände die dazu geführt haben, dass manche Dinge im Jahr 2015 so sind wie sie sind immer besser kennen und setzt nun Himmel und Hölle in Bewegung um wieder zurück in die Zukunft zu gelangen und gleichzeitig ein paar Weichen der Vergangenheit anders zu stellen…!

Was mir an diesem Buch wirklich sehr gut gefällt ist die Tatsache, dass sich sowohl Teenager heutiger Zeit, als auch Teenager der 80er wiedererkennen werden. Jede Seite ist nahezu gespickt mit Anekdoten und Insidern aus diesem Jahrzehnt, genauso wie Bezug zu heutigen Selbstverständlichkeiten genommen wird. Zudem fiebert man mit Chales total mit, als sie herausfindet, was sie tun muss um wieder zurück in ihre Zeit zu gelangen und währenddessen wächst einem ihre Familie sehr ans Herz, die zwar alle auch ihre Ecken und Kanten haben, aber durchaus liebenswert sind. Wer gerne Geschichten mag, die einen nostalgisch werden lassen oder sich gerne mit längst vergangenen Jahrzehnten beschäftigt, dies jedoch mit einem Augenzwinkern, der dürfte sehr großen Spaß an dem Buch haben.

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Hallo zusammen :slight_smile: Ich fahre bald in Urlaub und bin auf der Suche nach Bücher-Tipps. Am liebsten ähnliche Thriller wie Gone Girl oder Girl on the Train. Hat jemand einen guten Tipp?
:beankiss:

Vielleicht Bücher von Melanie Raabe? „Die Falle“ soll z.B. sehr gut sein.

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Ich kenn die beiden Bücher nicht, nur die Verfilmung von Gone Girl.
Das aktuelle Buch von Ottessa Moshfegh soll aber sehr gut sein.
Death in Her Hands bzw Der Tod in ihren Händen.
Es liegt bei mir auf dem Fensterbrett, aber ich bin immer noch nicht dazu gekommen es zu lesen und den Vorgänger mochte ich richtig gerne.

Ich würde dir auch unbedingt Sand von Herrndorf empfehlen, das könnte da eventuell auch passen.
Der Rätselroman, wie er oft beschrieben wird. Changiert oberflächlich zwischen Thriller, Krimi und Spionagegeschichte herum. Ist stellenweise auch sehr lustig und dann wieder sehr finster.
Hat mich wahnsinnig beeindruckt. Ich bin aber auch befangen und unfassbar verknallt in die Sprache von Herrndorf.

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Danke!

Zum Vergleich zu „Gone Girl“ würde mir noch das Buch „Pretty Girls“ von Karin Slaughter einfallen. Jedoch ist das auch wirklich sehr gewalttätig. Aber einfach toll und spannend geschrieben.

Falls jemand einen Fantasy-Tipp braucht, da kann ich jedem "Ahren, der 13. Paladin empfehlen! Die Reihe hält mich derzeit einfach fest :beanjoy: Die Charakter-Entwicklungen sind wirklich tief und nicht einfach linear. Fällt mir schwer zu vergleichen. Aber, wenn der Hauptcharakter beispielsweise das erste Mal ein anderes Lebewesen töten soll, behandelt das Buch dieses ethische Dilemma nicht nur einfach mit einem Rat durch einen Freund. Solche Auseinandersetzungen sind sehr authentisch mMn, nehmen neben der Handlung aber auch nicht zu viel Platz ein und werden auch wieder mal heraufgeholt an späterer Stelle. Die Held:innen haben Schwächen und Eigenheiten. Die Welt und Story machen neugierig und es ist insgesamt weniger klischeehaft, was die Rolle der weiblichen und männlichen Charaktere angeht.

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So lässt sich das Warten auf Staffel 3,
am besten verkürzen :beangasm:

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Warum gibts die Harley Serie eigentlich immer noch nicht in DE?

Weil keiner die Rechte hat. Sky anscheint auch nicht. Also wird die Serie wohl erst mit HBO Max nach Deutschland kommen. Und bei HBO Max ist der aktuelle Stand afaik 2022.

welche serie ?

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Die Ausbeute diesen Monat war eher mager, aber auf die Graphic Novel „Did You Hear What Eddie Gein Done?“ von Harold Schechter und Eric Powell (The Goon) freue ich mich dann doch.

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Unsere Gebete wurden erhört :beangasm:

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Irgendwie schade, die Graphic Novel Did You Hear What Eddie Gein Done? von Harold Schechter und Eric Powell zündet dann doch nicht so. Und das bei einer Person, welche die Popkultur beeinflusst hat, wie kaum eine andere, schließlich hatte sich Robert Bloch für seinen Roman „Psycho“ direkt bei der Story von Gein bedient und dann hat Alfred Hitchcock daraus den klassischen Horrorfilm mit quasi dem ersten Slasher inszeniert (etwas, dass auch in der Graphic Novel angeschnitten wird).

Die GN fokussiert sich dabei in erster Linie auf zwei Aspekte, einmal Ed Geins Kindheit rund um seine dominante, extrem religiöse Mutter, den Vater, der Alkoholiker war und wie Gein das dann verarbeitet hat, sowie die Zeit nach Geins Verhaftung, mit den Verhören, den Ermittlungen der Polizei und der Arbeit der Journalisten vor Ort, die aus dem Mörder Gein im Handumdrehen eine mystische Figur geformt haben.

Insofern ist die GN leider im ersten Teil einfach nur True Crime Standardware, im zweiten Teil übernehmen dann weitestgehend Talking Heads, das macht das Lesen des ganzen Dings reichlich zäh und auch etwas langweilig. Dem gegenüber stehen dann die Zeichnungen von Eric Powell, der wieder eine tolle Arbeit abliefert. Bei „The Goon“ finden seine Bilder ja schon eine Mischung zwischen Horror und Karikatur, aber in einer ernsten Geschichte ohne den Humor von „The Goon“ funktionieren seine Bilder trotzdem. Dabei wird es auch nie zu viel mit dem Gore oder Splatter-Anteil. Bildgewaltig ist das, ja, aber rein storytechnisch auch schon recht zähe Kost.

Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr

(Von Walter Moers)

In diesem Buch geht es um Prinzessin Dylia, die unter schwerer Schlaflosigkeit leidet. Sie versucht das Beste draus zu machen und denkt sich daher in der Zeit in der andere schlafen, die skurilsten Dinge und Worte aus. Eines Nachts sitzt auf ihrem Bett plötzlich ein Wesen, welches sich als Nachtmahr Havarius Opal vorstellt und ihr eröffnet, dass es seine Aufgabe sei, sie über kurz oder lang in den Wahnsinn zu treiben. Doch zuvor müsse sich Dylia mit ihm auf eine ungewöhnliche Reise begeben…und zwar in ihr eigenes Gehirn!

Hier handelt es sich um ein typisches "Walter Moers- bzw. Zamonien-"Buch. Es wimmelt an jeder Ecke vor phantastischer Einfälle, Zusammenhänge und Situationen. Es vergeht keine Seite, in der der Leser NICHT mit einer neuen Spezies oder Umgebung konfrontiert wird und genau das liebe ich so an den Büchern von Walter Moers. Dieses Buch ist definitiv eher den HIGH- als den URBAN-Fantasy-Fans zu empfehlen, da man ansonnsten von der schieren MENGE und GESCHWINDIGKEIT in der diese auftauchen überfordert sein dürfte. Solltet ihr euch aber gerne auf neue Wesen einlassen, von denen ihr defintiiv noch nie was gehört habt, dann sei euch dieses Buch herzlichst empfohlen.

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Würde mich nicht wundern, wenn sich der Gnom auf dem Cover, auf den auf diesem Gemälde bezieht.

Der Nachtmahr, Johann Heinrich Füssli (1781)

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:beansweat: was macht das Pferd da?

Die kurze Recherche sagt, dass wohl der Nachtmahr auf einem Pferd geritten kommt.
Jedenfalls ist das Pferd auf allen Variationen Füsslis drauf.

Zum nordischen Mahr gehört im Unterschied zu Hexen und anderen Zauberern, dass er immer in Verbindung mit „Reiten“ und Schadenszufügung in der Dämmerung oder in der Nacht gebracht wird.[2] Andere Geister reiten nie. In den alten norwegischen Christenrechten wird der Ritt als Mahr ausdrücklich unter Strafe gestellt. „Wenn bewiesen ist, dass eine Frau einen Mann oder seine Hausgenossen reitet …“ heißt es in § 46 des Christenrechts des Eidsivathing. Die Möglichkeit, als Mahr die Gestalt zu wechseln und einen Mahr-Ritt auszuführen, wird als reale Möglichkeit vorgestellt.

Hier geht es sogar um eine Art Wortspiel

Denn ihm, dem Mahr und Nachtalb, wurde im französischen Sprachraum noch eine Geschlechterteilung zuteil: der männliche (incubus= Auflieger) und weibliche (succubus = Unterlieger) Nachtalbe. Auf jeden Fall ist das Pferd, das mit blinden Augen hineinschaut, wichtig. Und jetzt wird die Wortbedeutung der von Füssli vorgenommenen Betitelung noch spezieller . Nightmare. Nachtmahr. Der Mahr, die Mahre, das waren in vergangenen Zeiten die Fabelwesen; etymologisch kommen sie aus dem Althochdeutschen, wo mara so etwas wie zerstoßen, zertrümmern heißt. Aber es gibt auch marah im Althochdeutschen und das wurde zur Mähre, also dem abgeklapperten alten Pferd. Und auf einer lahmen Mähre bewegt sich auch der Alb durch die Welt. Dies Bild ist archetypisch.

https://www.weltexpresso.de/index.php/kunst2/9421-der-frankfurter-nachtmahr

Der Alb, der sie „besitzt“, bringt Träume schrecklichster Art. Schrecklich? Eher wirkt es, als genieße sie. Sanft streicht ihr Arm über den Boden und sie reckt sich der Last entgegen, die sie doch quälen sollte. Lust und Leiden liegen hier dicht beieinander. Dazu passt auch der Volksmund, der sagt, der Incubus bringe Lustträume. Getragen würde er von einem Pferd, welches im Bild durch den Vorhang des zeitgenössischen Schlafzimmers blickt – mit geblendeten Augen, wie besessen. Fast hört man das schrille Wiehern des lüsternen Tieres, dessen Mähne in einem gespenstischen Wind weht.

(Mir fällt hier übrigens erstmals auf, dass sich der alte Sprachwissenschaftler Tolkien bei seinen Maearas (Shadowfax) sicher auch bei der Mähre für Pferd bedient hat bzw lese ich gerade auch erstmals nach, dass mearh einfach das altenglische Wort für Pferd ist - cool, wieder was gelernt.)

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Klara und die Sonne
(Von Kazuo Ishiguro)

In diesem Buch geht es um eine Zukunft, in der es völlig normal ist, dass Jugendliche ab einem gewissen Alter einen Roboter an die Seite bekommen, der sie beschützt, ihnen hilft und einen Freund für sie darstellt. Die Protagonistin der Geschichte ist Klara, einer eben jener Roboter. Diese wird von der 13-Järigen Josie in einem Laden für Roboter ausgewählt, IHRE Roboter-Gefährtin zu werden und lebt fortan in der Familie des Mädchens. Mit einigen Dingen und Verhaltensweisen der Menschen zunächst überfordert, tut Klara ihr Bestes, um ein „guter Roboter“ zu sein, doch als sich herausstellt, warum sie WIRKLICH ins Haus geholt wurde, eröffnet sich erst die wirkliche Tragweite des Ganzen…!

Ich habe Klara sofort in mein Herz geschlossen, denn sie strahlt eine dermaßen liebevolle und fürsorgliche Art aus, dass man einfach nicht anders kann als sie zu mögen. Wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt lässt einen einerseits schmunzeln weil es so unbedarft rüberkommt, andererseits möchte man sich manchmal schützend neben sie stellen wenn sie in eine Situation gerät, in der sie einfach nur unfair behandelt wird. Alles in allem sind aber auch die Familienmitglieder ihr wohl gesonnen und man begleitet sie quasi durch ihren Alltag dort. Da Josie (Das Mädchen von dessen Famiie sie ein Teil wird) schwer krank ist und Klara ihr gerne helfen möchte, keimt mehr und mehr eine Idee in ihr, die, aus unserer Sicht aber einfach nur zum Scheitern verurteilt ist. Daher möchte man ihr zurufen „Du brauchst dich nicht so zu bemühen. Du missverstehst da etwas einfach nur ganz extrem!“ Nichtsdestotrotz WÜNSCHT man ihr regelrecht dass ihr Plan, trotz besseren Wissens unsererseits, aufgeht. OB dies der Fall ist oder nicht, das verrate ich an dieser Stelle nicht. In jedem Falle solltet ihr Geschichten mögen, die sehr sehr ruhig und ohne große Action erzählt werden, wenn ihr zu diesem Buch greift, da es wirklich von dem Miteinander der verschiedenen Figuren lebt und weniger von spannenden Situationen.

Ishiguro-Klara-und-die-Sonne-Buchlingreport

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Die neue Origin Story zu Poison Ivy :beangasm: