Ich bin in diesem Jahr 30 geworden und ich bin seit knapp einem Jahr nach schon vielen vorherigen jahrelangem Job Gewechsel nun arbeitslos.
Ich bin es gewöhnt zahlreichen gesundheitliche, private und Arbeitsbedingte Rückschläge hinzunehmen - aber an manchen Tagen so wie heut indem mich ein Kino Film mit schmerzhaft bewusst machte, wie sehr ich durchs Leben Lauf, ohne jegliche Ahnung, was die Zukunft gesundheitlich, privat und in der Arbeit mit sich bringt.
Gesundheitlich steh ich momentan kurz vor einer Langzeit Therapie.
Privat hab ich kaum noch Anschluss zu Leuten die nicht meine Eltern sind.
Und ja was die Arbeit befrifft hab ich ständig Angst in eklatanter Armut zu verfallen, da ich zwar Rücklagen habe aber allein durch meinen gelernten Beruf niemals jemals genügend verdienen werde.
Kurz um ich bin heute Down aber ich steh morgen wieder auf und hoff das mein ärztlicher Laborbefund mir noch genauer sagen kann wo meine umfassende Gesundheit steht und wie ich mich in eine wohltuende Therapie begeben kann
Das mit den Zweifeln an allem, die auch einfach nicht weniger werden wollen, kenne ich sehr gut. Könnte so auch von mir kommen.
Anstatt mich einfach mal fallen zu lassen, muss ich stets alles zerdenken und sehe überwiegend das, was ich nicht habe, anstatt mich an dem zu erfreuen, was ich habe und was ich bereits alles erreicht habe.
Dieses angespannte Gefühl die ganze Zeit, ständig den Eindruck zu haben, ich kann mich nur falsch entscheiden, nervt total. Etwas wagen könnte ja schief gehen, aber alles so zu lassen wie es ist geht auf Dauer wohl nicht. Also was mach ich? Keine Ahnung. Weiter grübeln, bis am Ende der Knall kommt und ich mich ärgere, nicht früher gehandelt zu haben.
Erwachsen sein ist scheiße
Vor einigem Jahren stand ich an einer ähnlichen Stelle. Mentaler Zusammenbruch, 4 Monate Psychiatrie, Job gekündigt, in den Folgejahren gab es noch ein paar Jobwechsel und immer wieder arbeitlose Phasen dazwischen. Ich wusste nicht, wohin mit mir. Ich hatte kein richtiges soziales Umfeld, Zukunftsängste, fühlte mich wie der größte Versager.
Aber irgendwie hab ich es geschafft. Ein sicherer und vernünftig bezahlter Job, ein paar mehr Sozialkontakte (auch wenn ich immernoch keine richtigen Freunde hier habe). Die Depressionen werden nie verschwinden, die Zukunftsängste und das Gefühl ein Loser zu sein, flammen auch öfter noch auf, aber ich kann besser damit umgehen. Es wird nie perfekt sein, aber wenn man sich nicht aufgibt, wird es auf lange Sicht dennoch immer besser Du packst das auch.
Ich denke ich kann das gut nachvollziehen: Diese Kombination aus Energie, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften und in den neuen Betrieb, Mut aufbringen etwas neues berufliches auszuprobieren (was besonders mit chronischer Depression sehr viel Energieaufwand bedeutet - ich hab selber eine mittel bis schwere rezidivierende= immer wiederkehrende Depression), im neuen Beruf aufzugehen, sich endlich beruflich angekommen zu fühlen, durch äußere Umstände und oder eigene Erkrankungen den Beruf wieder aufgeben müssen - dazu dann die Depression, die die eigenen Empfindungen und damit auch erforderliche Begeisterung, Neugier oder Lust im Keim erstickt und einem es enorm erschwert wieder back on track zu kommen.
Ich weiß wie sehr Eigen- und Außenwahrnehmung sich manchmal unterscheiden können, aber ich sehe, dass du nicht stehen bleibst und resignierst. Du wendet Ressourcen an, die du aus der Therapie mitgenommen hast; du reflektierst dich, gehst in dich und nimmst deine Sorgen, Ängste und Empfindungen ernst; du setzt dich mit ihnen auseinander. Und manchmal vergessen gerade wir Menschen, die fast ihr ganzes Leben mit ihren psychischen Erkrankungen verbracht und sowohl mit als auch an ihnen gearbeitet haben, wie wertvoll und „groß“ dieses „sich mit sich auseinandersetzen“ ist. Es ist für uns normal geworden und gehört zu unserem Leben dazu, auch immer wieder Entscheidungen abzuwägen und uns selber in Frage zu stellen. Sich selber anzuzweifeln und Zukunftsangst sind zwei ziemlich beschissene Gefühle, allein, dass sie da sind ist schon anstrengend. Sie aber nicht totzuschweigen und sich ihnen zu stellen und für sich selber etwas gutes zu tun, indem man den Ballast von der Seele schreibt.- Das alles hast du schon einmal für dich getan und du hast dich und deine seelische Gesundheit im Blick. Das ist sehr wertvoll und wird dir auch zukünftig helfen damit weiter zu leben, auch, wenn es sich gerade überhaupt nicht so anfühlt als wäre die Zukunft einfach. Aber wie Larocca auch schon richtig sagt, lernen wir damit zu leben und es wird besser. Auch, wenn ich selber ein wenig cringen muss, weil ich ganz besonders angewiesen bin auf ein riesiges Plakat mit den Worten „Hab Geduld“ Aber auch dazu hat meine Therapeutin letztens erst was sehr einleuchtendes und hilfreiches gesagt: „Natürlich wollen Sie, dass es Ihnen schnell wieder besser geht. Niemand ist gerne dauerhaft krank und eingeschränkt.“
Ich fühle mich auch oft gefühlstaub und überfordert bei der Regulierung und oder Bedürfnisbefriedigung, dem abschätzen von möglichen Triggern, was mute ich mir zu, was ist zu viel, was zu wenig, und bin noch dazu so dermaßen ungeduldig.
Ich kann dir selber nicht viel raten, da ich selber noch so viel lernen muss und auf Therapie angewiesen bin, aber ich hoffe du konntest mit dem was ich geschrieben habe ein wenig Hoffnung verspüren oder zumindest das Gefühl, dass wie es dir geht für einige hier sehr nachvollziehbar ist. Und ein sich etwas von der Seele zu schreiben immer etwas bringt, jedem ein bisschen.
Meine Schulzeit war ähnlich.
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Ich hatte nur 2 „Freundinnen“, an die ich mich einige Zeit geklammert habe, um nicht völlig allein und dem Mobbing ausgeliefert zu sein. Geholfen oder unterstützt haben die mich kaum bis gar nicht, aber damals hab ich mich damit erst einige Jahre zufrieden gegeben und hab erst als ich gegen Ende der Realschulzeit durch meinen damaligen ersten Freund, Freunde außerhalb der Schule gefunden hatte, erkannt, dass mir die beiden überhaupt nicht gut taten und mich dann erst von ihnen lösen können.
Unsere Klos durften wir nicht so lange besetzen, dafür habe ich viele Jahre danach mich immer wieder beim Feiern zb auf Toiletten verzogen, um mich da von den Menschen und den vielen Reizen zu erholen.
Dass du dann irgendwann wieder aus der Schultoilette raus bist, weil du dir darüber Gedanken gemacht hast wie das sonst rüber kommen könnte, kenn ich von mir auch.
Performance Druck und gefühlt für alles was ich gemacht oder gesagt habe, wie ich da stand, wie ich geguckt habe, wie ich gelaufen oder gegangen bin etc negativ bewertet worden. Daher waren Pausen und besonders der Schulhof immer ein Spießrutenlauf oder Minenfeld.
Ich hatte die Umfrage ursprünglich erstellt, weil die Frage nach dem Ort wo Mensch seine Schulpausen verbracht hat in der aktuellen Gästeliste Geisterbahn vor kam und ich sie interessant und witzig fand. Und jetzt stelle ich wieder fest oh toll mal wieder ein Trigger und wieder dieser Eindruck „sich einfach nicht normal über etwas austauschen zu können, ohne, dass es wieder schmerzt“ und das ist so ein nerviges, weil immer wieder kehrendes Gefühl. Als wäre man absolut nicht gesellschaftsfähig.
Tut mir leid, wenn ich damit auch bei dir negative Empfindungen und Erinnerungen hervor geholt habe.
Ich glaub ich brauch von all dem mal eine Pause vs bloß nicht isolieren, wenn du eh schon in einer depressiven und sozialphobischen Phase drin steckst.
Ich weiß das immer noch nicht richtig zu managen und komm mir dabei gleichzeitig so blöd vor wie ich meine das alles immer zu 100% richtig machen zu können „ohne wem zu Last zu fallen“.
„10 Jahre Therapieerfahrungen, 30 Jahre alt und das Gefühl ein unfähiges Kind in einem Erwachsenen Körper zu sein, was sich immer noch nicht zurecht findet in dieser Welt und dann immer so dermaßen melodramatisch und geil auf Aufmerksamkeiten und oh bitte nehme ihr doch wer das Internet weg, das ist ja nur noch erbärmlich und peinlich dieses baden in Selbstmitleid, dieses Pseudo Intellektuelle, ach so reflektierte Gehabe und dieser Hochmut.“
Politik sollte eigentlich nie das Leben und die Gefühlswelt so stark dominieren, aber momentan fühle ich mich unglaublich wütent und enttäuscht über unser Land, unsere Politiker und Entscheider darüber was gerade in Afghanistan abgeht, und wie diese Entscheider damit umgehen und handeln.
Tut mir echt Leid, wenn ich dich nun damit verletzt habe, den Hintergrund hinter meiner Antwort erklärt zu haben. Ich mache dir keine Vorwürfe dafür, die Frage gestellt zu haben und hab auch nicht vermutet, dass du jetzt an sowas gedacht hast. Ich dachte, es wäre vielleicht auch interessant, die Sichtweise von einer Person zu erzählen, die halt nicht so sichtbar war oder zu Wort kam, da man ja sonst davon nicht so viel mitkriegt.
Manche Menschen besitzen nicht das Privileg sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Ich sage das an der Stelle, weil der Rassismus (ein politisches Problem) innerhalb meiner Verwandtschaft mit gegenüber, der Rassismus, den wir als Migras in meiner Kindheit und Jugend in unserer Stadt erlebt haben und der Rassismus meines Schwagers und seiner Familie mich schwer psychisch krank gemacht haben.
Ich verstehe aber auch was du mit deinem Post ausdrücken möchtest und möchte dich nicht dafür verurteilen. Mir fällt es nur schwer das so unkommentiert stehen zu lassen und wollte mit meinem Beispiel eine, wie ich finde, wichtige Ergänzung dazu geben.
Was in der Welt passiert kann einen so krank machen. Was wieder „zynisch“ klingt im Anbetracht der Tatsache, dass Menschen wirklich aus unfairen Gründen sterben und ich dabei nicht als erstes an Krankheiten denken muss.
Oh, ich hoffe das kam auch nicht als Vorwurf an dich rüber. Das wollte ich damit nicht erreichen. Tut mir leid, wenn ich dir das so vermittelt haben sollte.
Ich finde es total gut, dass du eben diese wie du selber schon sagst oft übersehene und ungehörte Perspektive geteilt hast.
Du kannst überhaupt gar nichts dafür, dass mich das Thema Schule doch mehr triggert, als ich gedacht habe.
Ich habe das Thema eingeleitet und hätte mich und meine Trigger da besser im Blick haben sollen.
Es ist mir mal wieder nicht gelungen.
Aber das ist allein mein Problem, was ich in den Griff kriegen muss und da kann niemand anderes was für oder ist dafür verantwortlich.
Es ist aktuell alles so zum kotzen.
In der Familie, wo Leute nichts andere können als sich zu profilieren. Da sind nicht mal alle über einen Tod informiert, da fangen anderen schon an sich über die Form der Bestattung zu diskutieren, obwohl diese und anderes schon feststeht, auch wer es hauptsächlich planen und überwachen soll.
Und dann das Weltgesehen und das man sich als Deutscher nur in Grund und Boden schämen kann und man weiß das Leute jetzt schon von Toten hören die hätten verhindert werden können.
Kann ich sehr gut nachvollziehen und mir geht’s bei dem Gedanken an Afghanistan gerade auch echt zum Kotzen. Dann noch das Laschet Interview gestern Abend in den Tagesthemen, was für ein Totalausfall dieser Mann, aber egal…
Ich hab mich dazu entschlossen einen gewissen Prozentsatz meines Gehalts von diesem Monat an den afghanischen FrauenVerein zu spenden, weil es sich für mich so anfühlt als wäre es das einzige, was ich von hier aus tun kann. Fühlt sich zwar auch ein wenig heuchlerisch und nach „Gewissen reinkaufen“ an, aber denen bei den das Geld am Ende ankommt, wird das hoffentlich egal sein.
Bin gestern allen Threads entfolgt und hab nur noch wenige in meiner Liste: diesen hier für Updates und um kleine Erfolge zu teilen; den Postkartenwichtelthread und den Geoguessr Community League Thread. Hab die anderen nicht auf stumm, aber vorerst nur auf „normal“ gestellt. Ich erhoffe mir dadurch meine mentale Festplatte zukünftig besser vor Triggern oder Themen die mich reizen, zu schützen. Mich komplett fern halten und isolieren, da mach ich mir nun gar nichts mehr vor, kann und möchte ich mich nicht. Aber besser auf mich und andere User:innen hier achten (soweit mir das überhaupt möglich ist ,selbstverständlich) das möchte und kann ich.
Ich bin sehr dankbar für mein Timing: Ich lebe in einem Zeitalter, in dem ich alle meine Fachärzte per E-Mail kontaktieren und Befunde auf diese Art anfordern kann. So kann ich meine Psyche und meinem Körper entgegen kommen und belaste diese beiden nicht zu sehr.
Ich hab gerade die Zeit mich und meinen Krankheitsverlauf gründlich und ohne große Ablenkung von Außen zu beobachten und mich voll darauf zu konzentrieren. Ich habe Kopfschmerzen und bin sehr schnell erschöpft von den Schmerzen jeden Abend und dem dadurch gestörten Schlaf, kann aber damit heute ganz gut umgehen, so, dass ich schon einiges erledigen konnte:
Der Fragebogen für die Naturheilkundeklinik ist bis auf 2 Fragen, vollständig ausgefüllt.
Ich habe alle Facharztpraxen kontaktiert und um Befunde gebeten zu meinen jeweiligen Diagnosen. Und beim Ausfüllen, genauer gesagt bei der Frage nach meinen Beschwerden, konnte ich an mir feststellen, dass ich diese mMn so klar und präzise wie noch nie zuvor zusammen fassen konnte. Das wird u.a. daran liegen, dass ich von so vielen Seiten bedingungslose (mein Partner, meine Eltern, meine beste Freundin und einige Menschen hier im Forum, die mich regelmäßig unterhalten und die mir immer wieder zeigen, dass ich liebenswert und nicht lästig bin) professionelle, ärztliche und nun auch Unterstützung vom Amt habe: Das alles gibt mir ganz viel Selbstsicherheit. Und erlaubt mir bzw gibt mir das Gefühl ernst genommen und verstanden zu werden, wodurch ich mehr zu mir und meiner Krankheitsgeschichte stehen kann. Von ihr berichten kann ohne dabei von der Befürchtung begleitet zu werden für eine Lügnerin gehalten zu werden und so ganz frei erzählen kann. Das ist sehr wertvoll für mich.
Ganz vermieden werden allerdings dadurch so öffentliche Selbstgeißelungen (wie ich sie gestern hier gepostet habe) leider nicht und so gerne ich das würde, kann ich (befürchte ich) nicht versprechen, dass solche in Zukunft gar nicht mehr vorkommen. Ich kann nur sagen, dass ich es auf dem Schirm habe und mein Bestes gebe zukünftig vorsichtiger mit mir, meinen Triggern und dem was andere User:innen hier zu lesen (und verdauen) bekommen, umzugehen.
Das soll keine Entschuldigung sein.
Mir wurde hier schon sehr oft ans Herz gelegt, ich müsse mich dafür nicht entschuldigen.
Ich hab aber auch bisher gute Erfahrungen damit gemacht hier ehrlich zu sein und genau das möchte ich an der Stelle auch, weswegen ich euch versuche zu erklären was los ist oder wieso ich mich manchmal so verhalte wie ich es tue.
Nicht, weil ich hier gegen so etwas wie „fehlendes Verständnis“ meine ankämpfen zu müssen (daran mangelt es mir hier in keinster Weise wie gesagt- im Gegenteil ), sondern wegen den Denkmustern und dem Selbstbild, die ich dahingehend verinnerlicht habe „als Lügnerin“ zu gelten.
Was noch positiv ist:
Das milde Herbstwetter mitten im August, das meinen Körper schont und mir seelisch gut tut
Hab geschafft die Küche zu säubern, das Geschirr zu spülen
Gesicht gewaschen, Zähne geputzt
Gleich zur Packstation und die Dinge abholen, die ich für mein aktuelles DIY Projekt brauche, worauf ich mich schon sehr freue es umsetzen zu können
ich hab meine mentalen und körperlichen Grenzen heute bisher gut im Blick
Ich habe von meinem Prof eine nicht so positive Reaktion auf meine Bewerbung auf eine Doktorandenstelle bekommen. Ist nicht klar, ob es da noch Spielraum zur Überzeugung gibt oder nicht. Er antwortet aber auch gerade wieder nicht.
Diese Art Rejection hat mich aber ganz schön verletzt, gerade, weil er sie so formuliert hat, als würde er zweifeln, ob ich generell in der Lage bin, einen PHD zu machen, unabhängig von der Gruppe.
Irgendwie hat das auch so einige Ängste getriggert und mein Selbstbewusstsein und meine Stimmung gerade ganz schön runtergezogen. Ich hoffe, dass sich das bald irgendwie gut auflöst.
Ich hab Urlaub seit einer Woche und noch zwei Wochen und ich kann null entspannen. Ich bin gedanklich irgendwie blockiert. Ich hab so ne seltsame Grundstimmung die von allerhand kleinen und mittleren Sorgen gefüttert werden, dass ich ständig angespannt bin und nix genießen kann.
Im Frühjahr hatten wir ne Woche Urlaub, da war sich so weit weg von allem Scheiß, es kam mir vor wie ein halbes Jahr Urlaub und jetzt null.
Ich hab auch keine Ahnung was ich dagegen tun kann
Kenne ich zu gut sowas. Hab das aber auch schon gehabt, dass es dann einfach etwas länger zum abschalten brauch und die Erholung echt spät einsetzt. Hilft mir dann ganz oft mich einfach mit nem Buch hin zu pflezen. Da komme ich am besten auf andere Gedanken.
Ich bin von meiner Mutter enttäuscht. Mal wieder. Schon im Urlaub war manches schwierig und sie hat einfach kein Ventil und nimmt mir gegenüber keine Rücksicht darauf, wie ihre Art/ ihre Worte ankommen. Da sie aber eben nicht mehr gesund ist und der Urlaub deshalb NATÜRLICH auch für sie nicht so verlief, wie sie es gerne gehabt hätte, habe auch dazu nichts gesagt, zumindest nicht bis zu der dezenten Eskalation am Ende. An dem Tag war sie nämlich komisch und beleidigt, ohne zu sagen was los ist und hat dann eine ungeduldige Bemerkung meiner Schwester zum Anlass genommen, beleidigt in ihrem Schlafzimmer zu verschwinden. ICH HASSE DIESES KINDISCHE BENEHMEN! Das hat mich dann echt belastet und als wir vom Strand zurückkamen und sie dann anfing mit „Wir müssen über einiges reden“, bin ich direkt laut geworden. Ich war einfach fertig und ihre Art ist manchmal so anstrengend… Sie macht einfach nie den Mund auf, wenn ihr was nicht passt, kann nicht normal bei Problemen kommunizieren. Das sammelt sich dann an und dann weint sie und macht Vorwürfe so nach dem Motto „Das hättet ihr doch wissen müssen!“. Hab ihr dann recht laut gesagt, dass mich ihr Verhalten verletzt. Sie meinte, sie will uns keine Vorwürde machen, hat nur für sich gemerkt, dass das mit dem Urlaub nicht mehr funktioniert. Ich meinte dann, dass ihr ganzes Verhalten den ganzen Tag der pure Vorwurf war, was sie dann auch verstanden hat. Mit dem Urlaub hat sie sicher recht, das aber am letzten Tag anzusprechen, ist gegenüber meiner Schwester, die fast alles bezahlt hat, auch nicht sehr nett. Naja, wir haben die Sachen so gut es geht geklärt, insgesamt war der Urlaub halt wie erwartet schwierig für mich, auch wenn es schöne Stunden gab.
Warum ich jetzt wieder enttäuscht bin: Mein Tattoo. Es war ein jahrelanger Traum von mir, dies stechen zu lassen. Meine Mutter ist gegen Tattoos, das hat sie mehrmals deutlich gemacht. Deswegen habe ich es in den letzten Jahren auch öfter erwähnt, damit sie sich an den Gedanken gewöhnen kann. Und auch mehrmals betont, wie wichtig mir das ist, dass es ein Traum von mir ist. Okay, gestern war es dann soweit. Da ich danach sehr happy war, hab ich das Bild der Tätowierung auch überall gepostet. Meine Mutter hat das Bild also sicher gesehen. Sie hat kein Wort gesagt und auch sonst bei Whatsapp bisher nicht auf mich reagiert. Sie schmollt definitiv. Ich habe nie erwartet, dass ihr das Tattoo gefällt. Aber ich hätte es schön gefunden, dass sie sich zumindest mit mir freut, dass ich mir einen Traum erfüllt habe. Ich hasse dieses kindische Schmollverhalten. Das zeigt halt nur wieder, wie wenig sie mich versteht. Ich erzählre ihr nur selten von meinen Sorgen, weil wir sehr schnell IMMER bei ihren Sorgen landen. Wenn ich meine Interessen erwähne, ist sie schnell genervt und hat null Verständnis, weil ihr das alles so fremd ist. Das finde ich nicht in Ordnung und werde es auch nie in Ordnung finden.
So. Rant Ende.