Animationsfilm hat den Ruf: für Kinder, lustig, verharmlosend.
All das ist der Film nicht. Dieser Film zeigt einfach: Krieg ist Scheiße.
Am Krieg sterben Kinder.
Am Krieg stirbt die Zivilisation.
Ohne ein Lächeln im Gesicht. Ohne Heroismus.
Wenn der Krieg uns alles beraubt, er beraubt uns selbst der Menschlichkeit.
Kann es verstehen, wenn man lieber einen Film über Fische (der Vater sollte, wenn er ein Clownfisch ist, eigentlich ein Weibchen sein, weil Clownfische, wenn keine Weibchen da sind, sich zu Weibchen transformieren. Und Nemo als einziger Jungfisch sowieso ). Soviel zur Biologie, nichtmal die hat Pixar hinbekommen. Ist aber ein guter Kinderfilm.
Das andere halt einer der besten Filme über die Niederträchtigkeit der Menschlichkeit aller Zeiten.
Ich hab schon überlegt ob ich mich löschen muss und unter neuem Namen noch mal anmelden wenn ich hier sage das Glühwürmchen mich emotional nicht ereicht hat.
Aber vielleicht ist es auch ganz simpel: falscher Tag für den falschen Film.
Nur weil ich Nemo gewählt habe bin ich ja kein Stein und die Aussage des Film hab ich ja trotzdem verstanden.
Aber es war leider so, ich hab ihn mit dem Kopf gesehen aber mehr nicht aber ich schon vor ihn sowieso ein zweites mal zu sehen.
Passt gut. Also hab auch Findet Nemo sehr viel öfter gesehen, als die letzten Glühwürmchen. Redete jetzt mal vom künstlerischen Werk (Findet Glühwürmchen ist für mich ein Film, den jede Person einmal gesehen haben sollte). Findet Nemo kann man gerne öfter anschauen. Was aber einfach damit zu tun hat, dass die letzten Glühwürmchen einen der schlimmsten Momente der menschlichen Zivilisation erst in Zuckerwatte verpackt zeigt - um die Zuckerwatte Stück für Stück wegzunehmen, bis nur mehr der schlimmste Moment der menschlichen Zivilisation übrig belibt.
Also ja - die letzten Glühwürmchen kann dir echt jeden Tag versauen.
Wollte einfach mehr auf den künstlerischen Aspekt eingehen
Zu Akira: da sieht man, was passiert wenn man einen Haufen Geld auf einen Haufen Talent wirft und die so ziemlich einfach machen lässt. Der Film ist von 1988 und sieht immer noch so verdammt gut aus.
Wobei ich auch zugeben muss, dass mir bei der Erstsichtung, bis auf den Schluss, glaub gar nicht zum Weinen zumute war. Einfach, weil er in meiner Erinnerung nicht so kitschig inszeniert war wie viele Hollywood-Streifen, sondern eher „pragmatisch“. Die Leute damals saßen ja auch nicht den ganzen Tag da und haben geweint, sie haben versucht, das Beste aus allem zu machen und zu überleben. Was das Ganze in der Konsequenz noch weit niederschmetternder macht, weil das Leid zu einer Alltäglichkeit wird, und der Schluss wird dadurch noch mal grausamer, vor allem, wenn man nicht weiß, wie er endet. Ich müsste ihn nach all den Jahren und mit mehr Bezug zu kleinen Kindern mal wieder sehen, andererseits will ich ihn nie nie nie wieder sehen.
Ich hatte auch schon den Gedanken im Kopf, dass ich mich, obwohl ich gar nicht so der Anime-Liebhaber bin, in den Abstimmungen immer wieder einfach in der Situation finde, für den Anime stimmen zu müssen, weils einfach der bessere Film ist.
Ich bin überhaupt sehr spät, erst mit dem Studium, zum Anime gekommen und konnte und kann mit vielem Zeug überhaupt nix oder nur wenig anfangen. Ob das Pokemon, Sailor Moon, Cowboy Bebop, Naruto, One Piece oder Dragon Ball ist, oder wie sie alle heißen - alles nix für mich, auch heute noch nicht.
Von Miyazakis Kino bzw Studio Ghibli kannte ich auch lange Zeit nur Chihiro, weil das damals durch die Oscars so eine Öffentlichkeit bekam. Mit dem ganzen Ghibli Kosmos hab ich mich dann auch erst im Studium auseinandergesetzt und sogar nicht wenige davon erstmals im Kino gesehen, da es mal eine Miyazaki-Retrospektive, ich glaube im Filmcasino, gab.
Aber eigentlich hab ich mich erst über eine Studienkollegin, die mir die Ästhetik dann vorallem über Filme von Satoshi Kon und Masaaki Yuasa (bzw bei ihm wars damals nur ein Film) näher gebracht hat, diesem Raum wirklich geöffnet und kapiert, was da für wahnsinnig gute, spannende, clevere und interessante Filme auf mich warten.