Also Scarlett Johansson, war die Produzentin und hat sich wohl gedacht, dass sie gerne eine anspruchsvolle Rolle spielen will. Es wäre spannender, wenn ein Transgender Schauspieler eine Rolle in einem Film, wie Lethal Weapon bekommt und ich mir danach denke, der hat das Machoschwein richtig gut rüber gebracht ^^.
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob das der Sinn des Schauspiels ist…
Dann sind Dir auch Filme wie Machinist, Wie ein wilder Stier oder Monster suspekt oder eben ein Dorn im Auge? Oder eben einfach nicht Dein Fall?
Naja ich sehe es schon als kritisch an, dass man sich erst einen für die Rolle nicht passenden Schauspieler castet und diesen dann dafür feiert, dass er sich in kürzester Zeit 20kg rauf futtert oder abnimmt.
Die Filme wurden zum teil zu einer andern Zeit gemacht (Wie ein wilder Stier), aber man darf auch hier fragen ob es zb okay das ein Schauspieler extrem viel abnimmt oder es nicht eine Darstellerin gegeben hätte die von vornherein der Figur ähnlicher sah.
Und nein es geht nicht darum solche Filme nicht zu mögen, zu hassen oder gar zu verbieten. Sondern einfach zu fragen warum bestimmte Wahlen getroffen werden und ob überhaupt in Betracht gezogen wurden jemand anders zu Wählen.
Andererseits leben die Schauspieler für ihre Rollen (wenn man es so sagen kann ) und es ist nunmal eine Herausforderung, sich in die ein oder andere Rolle hinein zu versetzen, sei es physisch oder psychisch (wobei ich den psychischen Aspekt noch etwas mehr Gewichtung einräume).
Und wie es @lalaland schon angeführt hatte: Wenn man hört, dass ein Schauspieler eine scheinbar für ihn unpassende Rolle spielen soll und man im Endergebnis von dessen guter Leistung umgehauen wird, ist das nicht nur gut für das Ego des Schauspielers, sondern auch für den Zuschauer.
Wenn der Schauspieler (Fall DeNiro) fast ein ganzes Leben oder zumindest mehrere Jahre eines Lebens verkörpern soll? Wenn der Schauspieler Bock drauf hat? Wenn ein Regisseur, der die Wahl hat, seinen kleinen Film mit einem abmagerten Star, anstatt mit einem Unbekannten bekannt zu machen?
Kritisch sehe ich solche Sachen nicht. Das ist zum einen Schauspiel und zum anderen sind das viele Jobs, die Leute entweder bezahlen oder glücklich machen. Ein Film wie The Machinist hätte niemals die Aufmerksamkeit ohne Bale gekriegt.
Ich kann das bei der Transgender-Geschichte halbwegs nachvollziehen, aber das Ende vom Lied ist: jetzt kommt vermutlich kein Film, der das Schicksal aufgreift. Wem hat das jetzt was gebracht?
Hillary Swank hat einen Oscar bekommen, dafür dass sie einen Jungen gespielt hat. Wirklich viele Proteste deswegen habe ich damals nicht mitbekommen.
Für mich fühlt sich da so einiges an Aufregung nicht richtig zielgerichtet oder durchdacht an.
Wenn ich mir das Bild von Dante „Tex“ Gill ansehe, wäre ich mal gespannt gewesen wie Scarlett Johansson sich so verändern kann. Wobei da halt auch nur dieselben Bilder zu finden sind.
Ja, dann ist es nicht anders möglich. Bei The Machinist hätte man aber ohne Probleme einfach jemanden mit entsprechendem Körperbau casten können. Ich habe das Gefühl, dass es immer mehr darum geht, wer am Meisten für seinen Film gelitten hat. Wie oft bei The Revenant erwähnt wurde, dass es unfassbar kalt am Set war, wie viele Kilos sich Theron für Monster anfressen musste oder bei einem Jackie Chan, wie viele Knochen er sich gebrochen hat.
Türlich macht das wirtschaftlich Sinn, aber das gleiche Problem hat man ja mit Whitewashing auch. Ein Tom Cruise als Ägypter (fiktives Beispiel) würde auch mehr Leute ins Kino ziehen als irgendein eher unbekannter ägyptischer Schauspieler und trotzdem gibt es langsam den Konsens, dass das nicht mehr geht.
Könntet ihr mal Schauspieler oder Schauspiellehrer einladen und ein Spezial dazu machen: “Was Schauspiel aus macht.” Ich habe das Gefühl, dass es ein Missverständnis gibt und die Leute denken, je besser der Type Cast, um so besser ist die schauspielerische Leistung. Da könntet ihr auch gerne Leute vom Theater nehmen, dort kommt es viel öfter vor, das ein Mann eine Frau spielt oder umgekehrt.
Aber warum gehst Du denn nur vom wirtschaftlichen aus? Gerade bei solch einem kleinen Film wie The Machinist? Bei so was wie Exodus von Ridley Scott oder bei diesem Gods of Egypt gebe ich Dir völlig recht. Aber so was wie Monster oder Machinist sind da einfach viel zu klein für. Und ich denke auch zu herausfordernd für Schauspieler, um nur auf das Geld zu achten.
Bei der Interpretation von Julius Caesar am Bridge Theater in London fand ich es dieses Jahr passend, wenn Michelle Fairley Cassius spielt und Adjoa Andoh die Rolle des Cascas.
Im Film insbesondere wenn man ein Biopic hat oder historischen Stoff hat, will man es dann doch richtig haben. Klar, jetzt mal ganz übertrieben: Auch Hitler könnte von einer Frau gespielt werden. Eine schwarze Schauspielerin könnte die Queen spielen und so weiter. Ggf. gibt es auch schon solche Stücke.
gab es denn diese Kritik auch bei Jared Leto in “Dallas Buyers Club”, Eddie Redmayne in “The Danish Girl” oder Hilary Swank in “Boys don’t Cry”?
weil ich höre gerade zum ersten Mal, dass deswegen Kritik geäußert wird. Ich weiß jetzt nicht wie passend scarlett johansson für die Rolle ist, aber es muss ja nicht immer eine 1 zu 1 Darstellung wie im echten Leben sein.
Bei “Ziemlich beste Freunde” bspw. war der Pfleger im echten Leben ja auch nicht schwarz sondern ein etwas dickerer weißer Mann.
Ja gab es bei diesem Film
After the 86th Academy Awards ceremony, the casting of a non-transgender actor was critiqued as a missed opportunity, with some LGBT activists criticizing the choice as misogynistic.[85][86][87] A guest blogger published on the L.A. Times website compared the issue to white actors appropriating, and exploiting, the roles of East Asians and Africans in the past;[86] and guest contributors noted in The Guardian and The Independent that transgender actors are often relegated to roles such as prostitutes, corpses and „freaks.“[88][89]
Bei Eddie Redmayne wohl auch…
Ich finds total schwierig alles… mir wär am Liebsten, man müsse das alles gar nich diskutieren, weil alle Schauspieler, egal welchen Geschlechts, sexueller Orientierung und Hautfarbe, einfach gleich behandelt werden für alle Rollen. Aber das is wohl naives Wunschdenken.
Es wurde einfach eine Gelegenheit verschenkt um auf großer Bühne ein Thema anzusprechen was sonst eher verschwiegen wird. Schade dass man sein Ego nicht hinten anstellen konnte. Im übrigen müsste man als Heterosexueller nun auch beleidigt sein, dass ein Homosexueller einen Playboy in How I Met Your Mother dargestellt hat.
Was ja aber ein recht schwaches Argument is, da Heterosexuelle nicht das erleben, was Homosexuelle mitmachen müssen. Also da hakts für mich 'n bisschen…
okay, aber sollte man die Rolle nicht der Person geben, welche im Casting ab besten überzeugt?
bei Scarlett Johanson ist es etwas schwer, weil sie ja den Film mitproduziert.
aber bei den anderen Filmen haben die Schauspieler brilliert und extrem tolle Leistung gezeigt. Vor allem Jarde Leto in “Dallas Buyers Club” da finde ich es etwas schwierig zu sagen, dass man NUR TransMenschen für Rollen nehmen soll, wo auch ein TransMensch verkörpert wird.
Dann sollte man ja auch bspw. (Achtung extremer Beispiel) Daniel Day Lewis kritisieren, weil er bei “Mein Linker Fuß” einen Gelähmten im Rollstuhl spielt, obwohl er ja eigentlich nicht gelähmt ist und keinen Rollstuhl benötigt.
Hier auch die Meinung von Wolfgang Schmitt von Filmanalyse:
Glaubst du wirklich ein Jared Leto oder Hilary Swank gehen zu einem Casting?
Na das wäre ja jetzt gelebte Doppelmoral. Ich betrachte das ganze aus neutraler Position und wollte nur darauf aufmerksam machen wie egal es ist welche Person egal welcher Orientierung usw. ein Schauspiel verrichtet, denn am Ende des Tages ist es Kunst und diese ist frei.