Thema #177: Flops aus Runde 2 (2 von 10 von @boodee zum Thema Swampsploitation)
Film: Die Teufelsbrigade (Distant Drums) von Raoul Walsh
Erscheinungsjahr: 1951
Laufzeit: 101 Minuten
Ein Marinebeobachter erzählt uns in den Everglades vom Krieg der US-Amerikaner gegen die Seminolen.
Von den ganzen Flops mal diesen hier ausgesucht. Auf der einen Seite denke ich, dass ich eher mehr alte amerikanische Western im Vergleich zu @boodee schaue und manchen davon auch was abgewinnen kann; der Film jetzt nicht saumäßig schlecht in der allgemeinen Bewertung wegkommt; und ich natürlich die Geburt des Wilhelm-Scream jetzt auch mal komplett abhacken kann auf der anderen Seite war ich schon bisschen skeptisch, denn @boodee 's Bewertung ist schon ziemlich grottig, Gary Cooper nicht gerade mein Favorit der klassischen amerikanischen Schauspieler und Raoul Walsh hat mich, mit Ausnahme von „Den Hals in Der Schlinge“ bisher schon in einigen Western ziemlich enttäuscht.
Insgesamt kommt dann auch wieder so ein typischer Raoul-Walsh-Film heraus, der hier eben schon mit einigem Budget mittelgroße Schachten inszenieren darf, der aber einfach ein extrem altbackener Filmemacher ist, was sich immer wieder auf seine Filme durchschlägt. Die sind einfach in späteren Zeiten oft so zäh und behäbig, wenig spannend und bei den Romanzen kräuseln sich die Zehennägel. Die kann er sogar noch schlimmer als hier – insofern war ich vorbereitet.
Was ich eher mochte, war die Umgebung des Films. Sumpf-Western ist mal was anderes, oft kommt dann sogar eher so ein Sumpf-Abenteuerfilm raus, wobei die Tiere eben teilweise schon abenteuerlich reingeschnitten sind. So ist die Geburt des Wilhelmsschrei auch einem Kroko zu verdanken.
Inhaltlich ist der Film leider auch ziemlich schwach unterwegs. Interessante Dialoge sucht man eher vergeblich, ganz am Ende kommt mal eine kleinere Überraschung zum tragen, wobei man bei solchen Filmen dann oft nicht drumherum kommt sich zu fragen ob die kurze versuchte inhaltliche Tiefe den Film nicht noch rassistischer macht als er an der nichtssagenden Oberfläche eh schon ist.
Trotzdem (die Abhärtung macht es wahrscheinlich möglich) hab ich in dem Westernsegment da auch schon viel Schlimmeres gesehen (gerade der Film der den Wilhelmsschrei dann (nachdem er knapp 2 Jahre in der Versenkung versunken ist) wieder groß gemacht hat und auch seinen Namen verliehen hat, in dem er ihn mehrmals im Film einbaut „Der brennende Pfeil“; zeigt wie eklig man als solcher Film werden kann)).
Bisschen eklig reicht aber bei Weitem, deshalb ist ein Ablehnung von dem Film hier schon nachvollziehbar genug. Raoul Walsh aber eben neben dem oben angesprochenen Altbackenen auch inhaltlich nie besonders progressiv – wenn du 1915 mit Griffith zusammen „Birth of a Nation“ gestaltet, geschnitten und auch mitgespielt hast; mag das aber für mich nur sehr wenig verwunderlich sein – denn so ist natürlich die Lüge der Geburt einer Nation auch hier verankert.
Am Ende würde ich sagen eine teilweise recht bemühte, typische Walsh-Spätproduktion, insgesamt einfach meh
5 von 10 Flamingos