Film-Themen-Challenge

Das stimmt :sweat_smile:

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Thema: John Williams
Film: Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn (The Adventures of Tintin) von Steven Spielberg
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 95 Minuten
Wo gesehen: TV-Programm (Sat.1)

Die beiden Zeichentricklangfilme Sonnentempel und Haifischsee habe ich früher immer gern geschaut. Viele Erinnerungen hatte ich aber nicht mehr daran und die Comics hab ich auch nie wirklich gelesen, dafür ein paar der Serienfolgen geschaut. Hier werden die Teile, „Die Krabbe mit den goldenen Scheren“, „Das Geheimnis der Einhorn“ und „Der Schatz Rackhams des Roten“, von Spielberg in einen Film gemischt.

Meine Gefühle zu dem Film sind sehr gemischt. Technisch hat er mich abgeholt. Mir gefällt er optisch richtig gut (was nicht bei allen optisch abgefeierten Animationsfilmen in letzter Zeit der Fall war) und Langweile kommt auch nicht auf, da er wirklich von Actionsequenz zu Actionsequenz hüpft und Atempausen kaum vorhanden sind. Das kann auch nerven, ist aber eben stark auf Jugendliche zugeschnitten, überhaupt der Film wird Jugendlichen denke ich noch um einiges besser gefallen als ganz jungen Zuschauern oder Erwachsenen. Schulze und Schultze waren recht lustig und die Sprüche von Kapitän Haddock auch.

Das führt auch zum ersten Kritikpunkt: Ansonsten hat mir schon ein bisschen der Humor gefehlt. Gibt keine Szene die mich wirklich zum Lachen bringt. Ich finde das gehört mehr zu Tim und Struppi, da ein richtiger Spannungsbogen ja auch nicht vorhanden ist. Auch auf absurd unrealistische Szenen und Verharmlosung von Alkoholismus muss man sich einstellen; da man solche Filme aber nicht so ernst nehmen sollte (und auch auf die Vorlage achten muss, den Rassismus z. B. hat Spielberg wirklich stark entschärft) fand ich das jetzt nicht katastrophal. Aber der Grad der Absurdität wurde eben mit der Vergrößerung des Budgets auch stark vergrößert und das finde ich eher schwach. Klar in den Zeichentrickfilmen war Tim auch schon super smart und Struppi wie “Superdog”, auch Gegner mit Pistolen wurden ohne Probleme mit List und Tücke ausgeschaltet… aber hier haben wir eben alles 10 Stufen größer; heißt: MG-Feuer am laufenden Band, Panzer, Bazookas – no problemo. Und das war mir, dann eben doch oft eine Stufe too much; auch wenn es eben großartig aussieht (besonders die Staudammverfolgungsjagd).

Die Musik von John Williams passt hier zu den durchgehend rasanten und actionreichen Szenen, hat mich aber jetzt nicht stark beeindruckt. Cool ist der Vorspann – Stark Musik und coole Graphik, ohne etwas von der Handlung zu verraten (eigentlich noch ein Contender im Introturnier?).

6 von 10 heulende und jaulende Höllenhunde

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Thema: John Williams
Film: Unheimliche Begegnung der dritten Art
Regie: Steven Spielberg
Erscheinungsjahr: 1977
Laufzeit: 134 Minuten
Wo gesehen:

Ein Spielberg Klassiker in dem er gekonnt zeigt was er kann, der Film ist spannend inszeniert und sorgt mit seinem zwei Erzählebenen dafür, das man emotionale Mitgenommen wird, man aber auch die ‘Gegenseite’ versteht.
John Williams sein Score ist solide, im Finale zeigt er aber, das er viel mehr kann und spielt denn Kniff des Films virtuos aus.

4/5 E.T.s

5 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: Bully von Larry Clark
Erscheinungsjahr: 2001
Laufzeit: 113 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Vom Regisseur von Kids kommt ein weiterer Film über Jugendliche, die mit ihrem Leben nicht sonderlich viel anzufangen haben und mit Drogen, Sex und Gewalt experimentieren.
Darunter ist Bobby, der seine Mitmenschen terrorisiert und bullied, wo er nur kann. Irgendwann wird es den Jugendlichen um ihn herum zu bunt und sie beschließen, sich zur Wehr zu setzen.

Bully beleuchtet wie Kids zuvor den Alltag von Jugendlichen in den USA, leider macht Kids so ziemlich alles besser. Das Schauspiel der (damals) Jungschauspieler wie Michael Pitt oder Brad Renfro ist leider gerade mal unterer Durchschnitt. Viele Szenen ziehen sich wie Kaugummi. Zudem suhlt sich Bully leider (aus meiner Sicht zu häufig) in Vulgärem.

Dennoch hat mich Bully streckenweise recht gut unterhalten. Ein klassischer “Kann-man-mal-Gucken-Film”! Mehr leider auch nicht.

3/5 geschundene Jugendliche

6 „Gefällt mir“

Thema #16: StudioCanal
Film: Under the Skin von Jonathan Glazer
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 108 Minuten
Wo gesehen: bluray

Schönes bizarres Ding. Scarlett Johansson schlüpft als Alien in die Rolle eines Menschen und stromert so den lieben langen Tag durch Schottland. Zum Großteil gefilmt mit versteckten Kameras und “echten Leuten” statt Komparsen und untermalt von sphärischen bis verstörenden Klängen fühlt sich alles ein wenig anders an.
Die Geschwindigkeit der Handlung und Bilder erinnerte mich oftmals an Refn: ganz gemächlich mit hin und wieder eingestreuten Spitzen. Gefällt mir sehr.

4,5/5

7 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: April and the Extraordinary World von Franck Ekinci und Christian Desmares
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 103 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime Video (Leihe)

Dieser französisch-belgisch-kanadische Zeichentrickfilm ist dem Steampunk-Genre zuzuordnen und zeigt eine alternative Realität im Paris der 1940er Jahre. Seit Jahrzehnten verschwinden Wissenschaftler auf unerklärliche Weise, sodass die technologische Entwicklung der Menschheit auf dem Stand des Dampfantriebs stagniert. April ist die Tochter zweier Wissenschaftler und versucht die Arbeit ihrer Eltern an einem Unverwundbarkeitsserum fortzusetzen, um ihren kranken sprechenden Kater Darwin zu heilen.

Der zeitlose Look des Films kreiert mit vielen einfallsreichen Bildern eine Welt, die Potential für eine interessante Geschichte bietet. Leider wird dies nicht genutzt, da die restlichen Elemente des Films abgesehen von der Musikuntermalung nur mäßig ausfallen. Statt die Charaktere und ihre Beziehungen zu entwickeln wird viel Zeit für Exposition aufgewendet und die Handlung bedient sich vieler oft gesehenen Wendungen. Auch tonal hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Film, da das eher düstere Setting öfters mit Slapstick-Momenten aufgelockert wird.

Insgesamt klingt dies vielleicht negativer als gewollt, aber ich bin etwas enttäuscht, dass aus dem Setting und dem wirklich schönen Artstyle so wenig gemacht wurde.

2,5/5

6 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: A Serious Man von Joel & Ethan Coen
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 105 Minuten

Die Coens also. Ein Nachname, der immer mit gewissen Erwartungen daherkommt. Wobei… So unterschiedlich wie ihre von mir bisher gesehenen Filme sind, ist es eher eine sehr abstrakte Vorfreude auf… irgendwas mit sehr düsterem Humor?

So kam es auf jeden Fall bei A Serious Man. Der Film zeigt uns die tragischen Entwicklungen im Leben des Larry Gopnik. Er ist Physik-Professor, steht kurz vor einer lebenslangen Festanstellung und lebt mit Frau und Kindern in einer ruhigen Vorstadtsiedlung. Doch seine geglaubte Sicherheit gerät plötzlich in allen Bereichen ins Wanken. Seine Frau will die Scheidung und ist jetzt mit einem verwitweten, langjährigen Freund der Familie zusammen; einer seiner Studenten will ihn bestechen und unter Druck setzen; anonyme Beschuldigungs-Briefe gefährden seine Beförderung, und und und… Larry verzweifelt und sucht Hilfe im Glauben bzw. bei den Rabbis seiner jüdischen Gemeinde.

Ich find sowas ja immer schwer mit anzusehen. Wie ein Charakter den ganzen Film über permanent auf die Schnauze fällt. Und sich dann wieder aufrafft, nur um wieder mit vollem Anlauf in die Scheiße zu treten. Aber zugegeben: Das (wie üblich) hervorragende Skript der Coens, kombiniert mit dem tollen Michael Stuhlbarg in der Hauptrolle machen es immerhin erträglicher.

Und auch die sonstigen Stärken der Coens kommen in A Serious Man wieder durch. Dieses Kreieren von absurden Situationen, die sich zwar absolut surreal anfühlen, aber trotzdem im Alltag so stattfinden könnten (wenn man ganz viel Pech hat). Außerdem gibt es auch wieder einige “mysteriöse” Elemente und Rätsel, die hier aber nicht von einem Dude gelöst werden, sondern mehr im größeren, religiösen Kontext stattfinden. Hier steuert kein verpeilter Dauerkiffer durch die Stadt, der zufällig “die Wahrheit” rausfindet, sondern ein Mann, der bis vor kurzem fest im Leben stand und sich jetzt auf spirituelle Sinnsuche begibt.

Generell hat mich der Umgang mit Religion im Film sehr fasziniert. Denn Glaube wird von den Coens zum Teil sehr humorvoll und ironisch bearbeitet, aber in anderen Szenen dann doch wieder sehr sehr ernst genommen. Fast als wäre der Film selbst genauso hin- und hergerissen wie sein Protagonist Larry.

Trotz all dieser Aspekte hab ich mich mit A Serious Man dann doch etwas schwer getan. Der Film gibt irgendwie kein so stimmiges Gesamtbild ab, wie ich es erwartet und von den Coen-Brüdern meistens bekommen habe. Natürlich kann man den jiddischen Prolog irgendwie mit dem restlichen Film connecten und auch das Ende lässt sich auf unterschiedliche Weisen deuten… Aber ich bin direkt mit Beginn des Abspanns einfach nicht so begeistert vom Film gewesen. Vielleicht auch ein klassischer Fall von “der braucht’n bisschen”.

7/10

8 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: Rush
Regie: Ron Howard
Laufzeit: 123 Minuten
gesehen auf: Sky

Irgendwie hab ich den immer wieder vor mir her geschoben, obwohl ich den eigentlich schon im Kino hab sehen wollen.

Ron Howard trifft hier wie so oft einfach den richtigen Ton. Er weiß sowohl den Zeitgeist einzufangen, als auch beiden nicht ganz einfachen Hauptcharakteren genügend Platz zu bieten. Sowohl die Geschichte drumherum, als auch die Rennbilder sind fantastisch. Daniel Brühl und Chris Hemsworth spielen ebenfalls ganz groß auf. Hans Zimmers Score besorgt hier den Rest.

Ein Film, der für mich einfach rund ist und Spaß macht, nicht nur für Motorsportfans.

4.5/5

7 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: Paddington (Paul King)
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 96 Minuten
Wo geschaut: Prime Video

Vollwaise Paddington (ein feinstes Englisch sprechender Bär) wird von seiner Tante aus Peru nach London geschickt, um dort ein liebevolles neues Zuhause zu finden. Familie Brown nimmt ihn zunächst nur vorläufig auf, und dann gibt es da noch eine Tierpräparatorin, die den guten Paddington ausgestopft im Museum sehen möchte.

Ach, was für ein Film mit viel Herz. Ich wollte gerne etwas angenehmes gucken, und das ist mir mit Paddington gelungen. Hatte vorher schon immer viel gutes über den Film gehört, hab aber immer gedacht, dass er mich kein Stück interessiert (weil ich die Trickserie als ich jünger war, immer blöd fand). Aber ach - der Film ist herrlich. Nicht nur unglaublich liebevoll in der Set-Ausstattung etc., er ist (zumindest für mich) auch noch saukomisch. Ich musste mehr lachen, oder “lauter”, als bei vielen anderen vermeintlichen Komödien, und das in einem vermeintlichen Kinder- oder Familienfilm.

Ich werde mir demnächst mal Teil 2 leihen, denke ich.

4/5 Orangenmarmelade-Gläsern

10 „Gefällt mir“

Teil 2 ist noch besser :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Lese ich häufiger, mir liegt Teil 1 irgendwie mehr am Herzen, aber sowieso beides großartige Filme mit viel Herz :beanjoy:

1 „Gefällt mir“

Ich wurde zwar noch nicht angepingt. wenn unsere Liste noch stimmt, bin ich aber ja dran mit einem Thema.

Ich habe mir mal ein Thema ausgedacht, dass wir glaube ich auch noch nicht gehabt haben dürften. Da ich aktuell wenige Billy Wilder-Filme auf den Streaming Diensten gefunden habe, habe ich mir also etwas anderes überlegt:

Schaut einen Echtzeitfilm!

Ich möchte, dass ein Großteil des Films (optimalerweise natürlich alles) in Echtzeit geschieht. Die Sekunde im Film entspricht also auch einer Sekunde im echten Leben. Optimalerweise sind also bei einem 90 Minuten Film auch die Sachen geschehen, die auch tatsächlich in dieser Zeit passieren könnten.

Aber auch ein Lola rennt würde z.B. zählen, da die 20 Minuten-Episoden in Echtzeit sind.

Zur Definition:

wissenschaftlich (und trocken):

https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=9573

Etwas lockerer und besser verständlich samt erster Liste:

https://www.cinegeek.de/echtzeit

Ich hab mal die Listen so sortiert, wie man wohl am besten etwas finden könnte.

https://editorial.rottentomatoes.com/gallery/every-minute-counts-24-real-time-movies/

Hier überschneiden sich natürlich viele Listen:


https://letterboxd.com/godmonstr/list/real-time/

https://www.moviepilot.de/liste/die-besten-realtime-filme-und-serien-muthiman

Vielleicht fallen euch aber auch noch Filme ein, die hier nicht zu finden sind.

Ich hoffe, es ist klar, was ich möchte, diesmal sollten aber zumindest Filme zu finden sein, das war ja bei meinen letzten Themen wohl häufiger mal das Problem.

8 „Gefällt mir“

Cooles Thema. :+1: möchte zwar nicht behaupten, zuletzt immer daran gedacht zu haben, allerdings liegt der fehlende ping wohl auch daran, dass heut noch Donnerstag ist. :grin: :sadsimon:

Ich hab den Post gestern Abend schon geschrieben und die Listen gesucht, den wollte ich halt jetzt absenden :sweat_smile:

Hatten wir nicht mal Donnerstag für die neuen Themen? Naja egal, sollte ja jeder finden.

Hab beim durchstöbern der Listen auch eigentlich aus fast allen Genres und Epochen was gefunden. Und sehr viele meiner Meinung nach sehr gute Filme, an die man auch rankommen kann.

1 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: *Hell or High Water
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 102 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Dieser Neowestern brilliert durch seine starken Schauspieler, toller Kulissen und ja auch die typische Westernatmosphäre, übertragen auf die Neuzeit. Besonders die Figur von Jeff Bridges ist sehr interessant. Die Geschichte selbst bietet dagegen kaum etwas Neues. Bankraubbrüder, wobei einer nur die Banken ausrauben will, die ihn betrogen haben (klar Kritik am Wirtschaftssystem darf nicht fehlen). Zwei Cops jagen diese. Erst das Ende verspürt dabei etwas Spannung.

Dennoch ein gelungener, wenn auch sehr geradliniger Film.

7/10

Das nächste Thema ist definitiv interessant. Habe auch schon ne Idee, welchen Film ich da mal endlich nachholen werde.

7 „Gefällt mir“

Ich hab jetzt noch Teil 2 geguckt, und bin ein bisschen verliebt in den Film. Hugh Grant ist ja einfach mal grandios :joy:

4 „Gefällt mir“

Les Parapluies de Cherbourg (1964)
von Jaques Demy

Eine junge Liebe wird nicht nur durch die Ablehnung der Mutter der “Braut” auf die Probe gestellt…

Erster Eindruck: Bäm…was für ein cooles Intro. Zweiter Eindruck: Well, that’s weird…tatsächlich werden alle Dialoge gesungen (Wikipedia nennt das genauer “Rezitativ” - ich bleib trotzdem einfach mal bei “gesungen”). Dritter Eindruck: Ich hab mich schnell daran gewöhnt, die tolle Musik inkl. schöner Stimmen haben ihr Übriges dazu beigetragen. Vierter Eindruck: Wow…schon wieder hat ein Musicalfilm eine atemberaubende Cinematography - besonders die farbenfrohen Bilder begeistern mich!

Im weiteren haben mir die für Liebesfilme untypische relative “Entdämonisierung” der “Antagonisten” der ursprünglichen Liebe - also der beiden “Nebenbuhler” und der Mutter - gefallen, die im großartigen Finale dann in der Kombination aus pragmatischen Realismus und großer romantischer Tragik seinen Höhepunkt findet.

8/10

Thema: StudioCanal
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Thema: StudioCanal
Film: Attack The Block
Regie: Joe Cornish
Erscheinungsjahr: 2011
Laufzeit: 88 Minuten
Wo geschaut: DVD

Die Bande rund um den Jugendlichen Moses bedroht und bestiehlt die frisch in den Block zugezogene Sam. Sam versucht damit in Ruhe klar zu kommen, während Moses und co einen Meteoreinschlag beobachten und eine Kreatur töten. Ein Fehler, denn die Kreatur hat Freunde, die nun alle auf dem Weg Richtung Erde sind. Der Block wird attackiert!

Ich habe den Film vor vielen Jahren mal in der Videothek gesehen und für, ich glaube, 3 Euro einfach mal so gekauft. Ich bereue keinen Cent davon. Attack The Block ist ein Genrefilm von vorne bis hinten. Er nimmt sich nicht wirklich ernst und zeigt zumindest stellenweise heftige Szenen. Dazu hat er zwar klischeehafte, aber dennoch tolle Figuren. Was ich erst beim erneuten Schauen realisierte ist, dass John Boyega (Moses) in seiner ersten Filmrolle und Jodie Whittaker (Sam) mit dabei sind. Sehr interessant zu sehen. Besonders gut gelungen sind die Aliens, meine Güte sehen die bedrohlich aus und meine Güte machen sie einen guten Gebrauch aus ihrem Design mit der Umgebung.

Wie schon erwähnt sind die Figuren aber klischeehaft und so ist auch die Story an sich. Erwartet kein Feuerwerk…also Feuerwerk gibt es schon verdammt viel im Film aber die Story ist es jedenfalls nicht. Sie nimmt ihren sehr erwartbaren Verlauf an, was etwas schade ist. Aber innerhalb dieser Story gibt es hier und da ein paar nette Ideen und Einfälle, die dann doch für Überraschungen sorgen.

Attack The Block ist ein tolles Stückchen Gernekino, welches ich nicht nur Fans von Sci-Fi-Action-Comedy-Streifen empfehlen würde. Der Film macht Spaß und als Regiedebüt von Joe Cornish, der leider nicht viel danach gemacht hat, beeindruckend. Ich kann dem Film heute ein wenig mehr abgewinnen, als ich es vor vielen Jahren tat.

3.5 von 5 mit :herz:

4 „Gefällt mir“

Thema: StudioCanal
Film: Erinnerungen an Marnie (Omoide no Mānī) von Hiromasa Yonebayashi
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 100 Minuten
Wo gesehen: ProSieben MAXX

Meine Erinnerungen an Marnie sind nicht die Besten. Ein recht schwacher Hitchcockfilm sehr langatmig und technisch schon damals veraltet… Halt! falscher Film :crazy_face:.

Erinnerungen an Marnie ist ein richtig toller Film. Ich habe letztes Wochenende die kostenlosen Tage von Anime on Demand etwas ausgenutzt und ein paar Filme gesehen, aber außer „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ konnte mich kein Film dort so abholen wie Erinnerungen an Marnie. Ich denke, dass liegt nicht an den verklärten Erinnerungen an Studio Ghibli, sondern einfach daran, dass sie so toll Geschichten erzählen können:

Anna ist 12 Jahre alt und hat starkes Asthma. Ihr geht es physisch und psychisch immer schlechter, deshalb wird sie auf Sommerurlaub in die Provinz zu ihren Verwandten geschickt. Dort beginnt für Anna eine wundersame, phantastische, tragische aber auch hoffnungsvolle Reise ins Ich.

Wenn ihr mich fragt, hört sich der Anfangsplot so an, als könne das auch zu einem langatmigen und zähen Film führen.
Zuletzt zum Beispiel bei diesem Mirai no Mirai erlebt wo es um einen 4-jährigen Schreihals und seine kleine Schwester geht. Wunderbare Bilder und Aussagen aber zäh wie Kaugummi. Könnt man sagen, naja du hast halt kein Interesse und Erfahrung mit 4-jährigen Schreihälsen und kleinen Schwestern. Aber vor Marnie hätte ich auch nicht gesagt: Hey einen Film über ein 12-jähriges asthmakrankes Mädchen in der japanischen Provinz ist genau, dass was ich jetzt gewollt habe.

Dieser Film wird aber nie langweilig, er bleibt immer mystisch, ohne das ganz große Phantasiefeuerwerk, was uns Ghibli so oft gibt, abzubrennen. Wunderschön sind auch die Bilder, welche uns durch Träume aber auch japanische Provinzlandschaften gezeigt werden. Ich wusste schon nach der Spielplatzszene am Anfang und der anschließenden Zugfahrt durch Japan: Das wird einfach wieder ganz, ganz großes Kino. Da stört es auch nur wenig, dass Annas Charakter manchmal etwas unausgegoren wirkt (Extreme Schüchternheit, wechseln sich mit starkem Wagemut ab (Erkundungen im Moor)). Aber es verschmelzen eben auch viele träumerische Elemente mit der Realität in diesem Film. Die Musik ist schön, kommt für mich aber z.B. nicht an „Der Mohnblumenberg“ heran. Auch wage ich zu bezweifeln, wie so oft bei Ghibli-Filmen, ob der wohl für kleinere Kinder wirklich interessant ist. Richtig schön dafür für Erwachsene sind zahlreiche atmosphärische Anspielungen auf das melodramatische Kino, vor allem der 40er und 50er Jahre.

Wer Lust auf einen zutiefst traurigen,bewegenden aber auch hoffnungsvollen Anime hat, der sollte dieses Spätwerk von Ghibli gerne anschauen.

(Kleine Anmerkung: Hab mir ja jetzt auch dieses Letterboxd geholt. Und im Vergleich zu IMDb ist es einfach soviel schöner und übersichtlicher, hier zu schmöckern und nach Filmen zu schauen. Und auch ist die Community aktiv (und nicht wie bei IMDb seit gefühlt 10 Jahren nicht vorhanden) aber richtig viel Interessantes findet man trotzdem erst, wenn man die Reviews weit durchforstet und viele schöne „kleine“ Meinungen liest. Die „Top“ Bewertungen sind in gefühlt 80 Prozent der Fälle (bei etwas bekannteren Filmen aufwärts), von an einer Hand abzählbaren Leuten und sage wir mal von „fragwürdiger“ Qualität.

So ist auch dieser Ghibli, bei der Allgemeinheit noch gut bewertet aber die sehr schlechten und lauten Wertungen, sagen alle sie sind enttäuscht oder sauer, weil sie durch, die „Filmpropaganda“ dachten es geht hier um eine lesbische Liebesbeziehung, geht es aber nicht. Wie könne man die Leute nur so verarschen… Ich hab keine Ahnung ob mir Filmcover und -werbung im Durchschnitt zu egal sind,aber von mir aus kann man jeden Film mit einem halben Stern bewerten und seine Meinung dazu kund tun. Aber enttäuschte Erwartungen aufgrund einer nicht auftretenden Grundthematik in einem eigenständigen Film anhand des Covers? Verstehe ich 0 und riecht in Teilen schon nach Agenda. Vor allem bei so einem starken Film, der so viele wichtige Themen (und die Themen darf ja auch jeder zu manchen Teilen selbst hineininterpretieren) für alle anspricht und dabei eben ohne großes Tamtam aber genial von 90 % Screen Time und 95 % Sprechanteil nur von weiblichen Protagonistinnen lebt).

8 von 10 verhallende Ruderschläge im Moor

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United 93 (2006)
von Paul Greengrass

Spielt überraschenderweise zu knapp zwei Dritteln bei der Air Traffic Control und nur zu etwa einem Drittel im titelgebenden Flugzeug selbst. Wenn man Filme wie Captain Philipps, Patriots Day oder Zero Dark Thirty kennt, weiß man ziemlich genau was man bekommt. Wer solche Filme also nicht unbedingt pietätlos, sondern eher verdammt spannend findet, wird auch hier sein Nervenkostüm ordentlich auf Touren bringen.

8/10

Thema: Filme, die in Echtzeit spielen

6 „Gefällt mir“