Thema: Cinematic Firsts
Film: Watership Down von Martin Rosen
Erscheinungsjahr: 1978
Laufzeit: 88 Minuten
Wo gesehen: Youtube
Ich habe die entsprechenden Listen etwas durchforstet, aber entweder hatte ich die passenden Filme erst vor kurzem gesehen oder sie sind nicht so leicht verfügbar. Schließlich habe ich mich für diesen Klassiker entschieden, den ich trotz meiner Affinität für Animationsfilme tatsächlich noch nicht gesehen hatte und der als erster Animationsfilm mit Dolby Stereo gezeigt wurde.
In Watership Down folgt man einer tapferen Gruppe Hasen bei ihrer Suche nach einem sicheren Platz zum Leben, da ihre Heimat von Menschen zerstört wurde.
Diese Parabel auf gesellschaftliche Zustände und menschliche Verhaltensweisen ist über weite Strecken schonungslos erzählt, enthält aber auch eine Prise lebensbejahenden Optimismus, sodass das Seherlebnis mich nicht nur runtergezogen hat. Der Zeichenstil kreiert dabei einen zeitlosen Charme und teilweise sehr eindringliche, erschreckende Bilder. Ebenfalls haben mir die musikalische Untermalung, wenn auch teilweise zu aufdringlich eingesetzt, und die Voice Actor gut gefallen.
Ansonsten kann ich kaum etwas Negatives zum Film sagen, aber so richtig ist der Funke leider nicht übergesprungen. Vielleicht war ich aber auch einfach nicht in der richtigen Stimmung.
Darf man sich auf die Listen berufen und sich dann was raussuchen? @boodee
Weil ich mein ob jemand wo der Erste war ist ja immer so eine Sache. Da sind viele Filme in den Listen wo viele sagen würden: Da gab es aber schon vorher so etwas… hätte aber trotzdem Bock auf einige Filme in den Listen, deshalb frag ich
Thema: Cinematic Firsts
Film: Airport von George Seaton
Erscheinungsjahr: 1970
Laufzeit: 137 Minuten
Wo gesehen: Amazon Leihe
Laut der imdb-Liste, die @boodee gepostet hatte, war Airport als erster Desaster-Film aufgeführt. Technisch gesehen gab es aber schon zuvor Katastrophenfilme in den 30ern und 50ern aber vermutlich nicht mit so einem Budget.
Es geht um einen Flughafen in Chicago während eines Schneesturms. Eine der Maschinen bleibt im Schnee stecken und so muss Flughafenchef Burt Lancaster umdisponieren. Es folgen etwa eine Stunde Streitereien und Familienstress, die mich ehrlich gesagt komplett gelangweilt haben, wohl aber der Charakterentwicklung dienen sollen. Auch ne Art Katastrophe.
Abgesehen davon passiert allerdings lange nichts. In der letzten halbe Stunde gibt es dann allerdings dann doch die erwartete Katastrophe, die auch technisch gut inszeniert ist.
Dieser hochkarätig besetzte Desasterfilm bleibt bei mir schlussendlich dann aber hinter den Erwartungen zurück und reicht bei weitem nicht an meinen Lieblings-Katastrophenfilm “The Poseidon Adventure” ran.
Eigentlich schon, ja. Wenns nicht grad nur ein willkürlich aus einer Gruppe gepickter Film ist, wie bei der obigen Sache. Wobei ich mich da jetzt auch gerade frage, warum denn airport da steht.
Vielleicht liegts daran, dass das Desaster dort realistisch/menschengemacht ist, statt sci-fi-gelöt mit aliens oder ähnlichem?
Aber ja: wenn die Listenmenschen das da aufführen und es nicht als „one of the films…“ gelistet ist, wird das schon passen. Da muss dann nicht unbedingt alles gegengeprüft werden (Auch wenn ich selbst gestern sehr viel Spaß hatte, mich auch durch den ganz alten Kram zu wühlen… )
Hab mir jetzt noch der Form halber den ersten Film angesehen, von dem es noch Material gibt. “Roundhay Garden Scene” von 1888. Die Youtube-Kommentare darunter sind grandios:
“World’s first gif”
“I liked the part when he walked across the lawn”
Zum Einstieg ins Thema habe ich mich erst mal durch die Anfänge der Filmexperimente gewühlt:
Thema #22: Cinematic Firsts
Film: Die Reise zum Mond von Georges Méliès
Erscheinungsjahr: 1902
Laufzeit: 15 Minuten
Wo gesehen: YouTube
Das ist er also, der erste Science Fiction Film der Geschichte und möglicherweise auch der erste mit einer wirklichen Handlung. Es gibt keine Texttafeln oder Erklärungen für das, was passiert, braucht man aber auch nicht.
Auf einem wissenschaftlichen Kongress wird gestritten und eine Reise zum Mond beschlossen. Erinnernd an Jules Verne sieht die „Raketentechnik“ hier so aus, dass die „Astronauten“ in eine kleine Metallkugel steigen und von einem überdimensionierten Kanonenrohr auf den Mond geschossen werden. Das Filmposter mit dieser ikonischen Szene wird den meisten Filmliebhabern vermutlich schon mal über den Weg gelaufen sein.
Gespickt von zahlreichen surrealen und absurden Bildern, treffen die Wissenschaftler auf Außerirdische, kloppen ein paar davon um und hüpfen „vom Rande des Mondes“ einfach wieder zurück auf die Erde.
Méliès hat zu Beginn der Filmgeschichte sehr viel herumexperimentiert und war „eigentlich“ Illusionist, was sich in echt überraschend guten Spezialeffekten bemerkbar macht.
Definitiv keine Zeitverschwendung, sich den mal zu Gemüte zu führen.
4/5
Film: The Story of the Kelly Gang von Charles Tait
Erscheinungsjahr: 1906
Laufzeit: 30 Minuten (ursprünglich ca. 70 Minuten)
Wo gesehen: YouTube
Der erste veröffentlichte Langfilm, ein australischer Western. Leider sind von den ursprünglich wohl 70 Minuten nur noch ungefähr 15 Minuten erhalten und werden in der Aufbereitung, die ich gesehen habe, durch einige Texttafeln (und Fotos aus der Produktion) verbunden, die die Handlung erklären. Leider haben auch die erhaltenen Szenen teilweise massive Schäden, die kaum etwas erkennen lassen.
Es geht um eine Gangsterbande, die durchs Land zieht, Leute ausraubt und sich Schießereien mit der Polizei liefert. Im Finale werden wir Zeuge eines Feuergefechts, in dem eine reichlich albern aussehende „Ritterrüstung“ vor Pistolenkugeln schützt.
Wegen der massiven Verluste kann man den Film kaum bewerten, interessant zu sehen ist es aber allemal. Aufgrund komplett fehlenden Tons und der langen Einblendung der Texte habe ich es mit 1,5-facher Geschwindigkeit geschaut.
Film: White Zombie von Victor Halperin
Erscheinungsjahr: 1932
Laufzeit: 67 Minuten
Wo gesehen: YouTube
Und schließlich der Hauptfilm: der erste Zombiefilm der Geschichte. Mit Bela Lugosi als finsterem Herrn der Zombies.
Anders als heute üblich werden die Zombies hier nicht als hirnhungrige schimmelnde Monster dargestellt, sondern als willenlose Sklaven ihres Herrn, der sie durch Voodoo gefügig macht. Zwar werden auch hier die Toten wieder zum Leben erweckt, gegen Ende wird diese Prämisse jedoch leider ad absurdum geführt.
Es geht um ein Paar, das im Schloss eines Grafen heiraten möchte. Dieser hatte die Frau zwei Monate zuvor kennengelernt und eingeladen, sich seither aber nicht mehr gemeldet. Nun. Ist ja naheliegend, dass man sich dieses Plätzchen für die Trauung aussucht.
Überraschenderweise findet der Graf das gar nicht so cool, dass sie jetzt wirklich wirklich ihren Verlobten und nicht ihn heiraten möchte, also macht er einen Deal mit dem netten Vampir aus der Nachbarschaft.
Man merkt es vielleicht: der Film ist nicht wirklich toll. Die Motivation der Leute ist dumm, das Ende ist furchtbar und die Dramatik aus heutiger Sicht eher zum Gähnen. Aber: so einige Effekte (die Augen z.b.) kommen wirklich gut, die Zombies sehen jetzt auch nicht verkehrt aus und… naja, es ist eben ein sehr alter Film.
Es war eine schöne Geschichtsstunde.
3/5
…und mit 22 Letterboxd-Logs an einem Tag wohl erst mal einen persönlichen Rekord aufgestellt, den ich so schnell wohl nicht einstellen werde.
Thema: Cinematic Firsts
Film: Rock & Rule (first animated Film to use computer graphics)
Regie: Clive A. Smith
Erscheinungsjahr: 1983
Spieldauer: 79 Minuten
gesehen auf: youtube
Ich glaube er ist nicht leicht einzuordnen, das vorweg. Der Zeichenstil ist sicher gewöhnungsbedürftig, mir gefällt das aber durchaus. Ich bin natürlich mit einigen 80er Animationsfilmen auch außerhalb von Disney oder Anime vertraut, aber man kann ihn weder mit einem Last Unicor, einem Fire & Ice noch (wenn auch vielleicht am ehesten) mit einem Heavy Metal vergleichen. Die Computeranimationen die über die Zeichnungen gelegt wurden sind allerdings fantastisch und sehen auch heute noch top aus.
Was stört mich außerdem? Mir wurde eine Rock Opera versprochen, wenn man aber aus der Zeit des Erscheinungsjahres die Realfilme Quadrophenia, Tommy oder Streets of Fire kennt, dann sind die schon ein ganzes Regal über Rock & Rule einzuordnen.
Dabei stört mich nicht einmal die platte und oft gesehene Story, das ist bei Streets of Fire nicht anders, nein - obwohl man hier mit Robin Zander (Sänger von Cheap Trick), Debbie Harry (Blondie), Lou Reed und Rob Zombie samt ihren Bands Musiker der A-Riege zur Verfügung hat, werden diese im ganzen Film vielleicht 3-4 Mal eingesetzt. Da wird ja in jedem Disneyfilm mehr musiziert. Das ärgert mich ein wenig.
Trotzdem ist der Film recht unterhaltsam. Er spielt in einer düsteren postapokalyptischen Realität in der es den Nuklearkrieg zwischen den USA und der UDSSR gab und der dritte Weltkrieg die Menschheit ausgelöscht hat. Die jetzt lebenden Figuren sind humanoide Ratten (oder Tiere allgemein). Angel, die Sängerin einer Band wird von bekanntesten Rockstar der Zeit Mok entdeckt, da er ihre Stimme braucht um noch mächtiger zu werden. Sie möchte nicht, also entführt ihr sie. Die restlichen Bandkollegen (darunter ein Typ der sie erst hasste, sie aber kurz darauf mit ihm im Auto rummachte und jetzt irgendwie ihr Freund zu sein scheint) machen sich auf um sie zu retten.
Wie gesagt: Schöne düstere Welt, schön animiert auch mit tollen Spezialeffekten, aber es fehlt ein wenig das Fleisch. Der Bösewicht Mok ist toll animiert und auch schön hassenswert, aber warum macht man da dann nicht mehr draus? Leider gerät die Musik (obwohl quasi Überthema) auch zu sehr in den Hintergrund.
Ich hatte ja auch für die Challenge schon einige Musikfilme und es ist auch nicht der erste animierte Film. Ihn einzuordnen fällt da schwer, da er irgendwie ganz anders, aber trotzdem sehenswert ist.
Die Szenen, die nur durch Kerzenlicht beleuchtet werden, sind zwar gar nicht umfangreich, wie ich eingangs erwartet hatte, ich war aber beeindruckt davon, wie Kubrick es schafft, konstant über die drei Stunden praktisch alle Shots wie Gemälde aussehen zu lassen.
Hat so nen bisschen was von Forrest Gump, wie Barry Lyndon da in der ersten Hälfte durch die europäische Geschichte stolpert. Auch Kubricks Faible für Genres kommt hier zur Geltung: Immer wieder nimmt die Geschichte einen genretechnischen Turn und macht einen kurzen Abstecher bspw. ins Kriegsfilmgenre, viel Komödie, Undercover/Spionage-Story, Historienfilm, Western, Aufstiegsgeschichte, teilweise sogar Gangster-/Heistfilmelemente & natürlich Drama/Tragödie und bleibt so auch über drei Stunden immer frisch und unterhaltend.
8/10
Thema: Cinematic Firsts - First Film With Scenes Shot Entirely By Natural Candlelight
Von den Kurzfilmen hab ich mir mal die 3 Sachen angeschaut:
Der große Eisenbahnraub (1903) von Edwin S. Porter als erster Western und erster Actionfilm.
Der große Eisenbahnraub (1904) von Siegmund Lubin als erstes Remake.
Der kleine Eisenbahnraub (1905) von Edwin S. Porter als erste Parodie.
Klar so richtig geil zum anschauen ist das heute nicht mehr. Was aber beeindruckend ist: Die Prämissen sind die gleichen geblieben:
Der erste Western hat alle Kernelemente die ein Western im Jahr 2020 auch hat: Banditen, Schießereien, Fluchtszenen, Überfälle
Das erste Remake ist genauso einfallslos wie das 20. Remake von irgendwelchen Klassikern heute .
Die erste Parodie ist genauso mit Slapstick gefüllt wie die Parodien heute.
Außerdem interessant, dass all diese „Erstlinge“ des Films aus einer Idee des Zugüberfalls entstanden sind. Da kann man sicher was Großes von ableiten .
Wie @Morissa habe ich letztens Das Gewand (1953) von Henry Coster als ersten Spielfilm im CinemaScope-Format gesehen. Und wer Ben Hur mochte ist hier gut aufgehoben. Ist so etwas wie ein Mini Ben Hur. Hat Spaß gemacht (besonders ein langes Schwertduell war toll).
Eigentlich wollte ich dann mal aus den Listen Außer Atem von Godard schauen, aber irgendwie ist das eher überall falsch gelistet und nicht der erste Film in den Kategorien (z.B. nicht erster Neo Noir).
Also spät was anderes erspäht:
Thema: Cinematics Firsts – Erster Spielfilm, der mit digitalen Mitteln vollständig farbkorrigiert wurde
Film: O Brother, Where Art Thou? von Coen-Brüder
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 103 Minuten
Wo gesehen: ServusTV
George Clooney, John Turturro und Tim Blake Nelson auf wortwörtlicher Odyssee.
Der Film ist gespickt mit Anspielungen und Verweisen auf echte politische Gegebenheiten und noch mehr auf mythologischen Dingen aus Bibel, Shakespear, Odyssee und unzähligen anderen literarischen Werken. Hab ich die alle erkannt? Nein. Hab ich sehr viele erkannt? Nein. Hab ich einige erkannt. Ja. Ist das eh alles ziemlich wurscht, weil der Film großen Spaß macht? Ja!
Der Film springt schön auf der Klinge zwischen Parabel auf Gott und die Welt und absolutem Quatschfilm. Dadurch ist er leider nicht sehr spannend aber dafür umso unterhaltsamer. Gerade in der heutigen Woche mit den Protesten in Amerika, wirken viele Themen des Films sowieso brandaktuell und das Ende war dabei 2000 ironisch und ist heute noch ironisch.
Zwar sehen die schön farbigen Bilder (besonders Herbstatmosphäre in den Wäldern) wirklich toll aus. Der eigentliche Star in dem Film ist aber nicht die Graphik sondern die Musik. Die ist auch sehr hintergründig aber vor allem immer passend und wunderschön. Ein Film der mir wirklich sehr gut gefallen hat und so ein Film den man sicher immer wieder anschauen kann und immer wieder neue kleine Details findet. Und das beste dabei: Es macht auch noch Spaß die Details in so einem schönen und amüsanten Film zu suchen.
Die Coen-Brüder sind einfach toll. Als einer, der ihre beiden Erstlingswerke (Blood Simple und Raising Arizona) nicht so mag (obwohl die ja auch bei vielen hoch im Kurs stehen), kann ich mich an keinen Film ab Miller’s Crossing erinnern der mir nicht richtig gut gefallen hat (hab aber noch nicht alle gesehen).
Thema: Cinematic Firsts
Film: Westworl (First use of 2D computer animation in a significant entertainment feature film)
Erscheinungsjahr: 1973
Spieldauer: 88 Minuten
gesehen auf:
Ein stimmiger SciFi Film, der leider nicht fokussiert genug ist, während alles um das Westernareal unterhalten und Spannend ist, fragt man sich schnell warum man ständig nach Rom und in Mittelalter entführt wird. Diese Teile des Film fühlen sich leider sehr wie ein filler an und am ende hätte es gereicht sie nur zu beginn und am Ende zu zeigen und stattdessen mehr hinter die Kulissen zu gehen.
Nun, nachdem ich mit Mein Nachbar Totoro nicht so richtig warm wurde, gefiel mir dieser Film dann deutlich besser. Denn neben den unglaublich schönen Bildern und kreativen Einfällen, besitzt dieser Film auch eine tolle herzliche Geschichte. Wie ich finde auch viele tolle Charaktere und auch ein sehr gelungener Soundtrack. Ein wahres Meisterwerk!
Es geschah am hellichten Tag (1958) von Ladislao Vajda
Ähnlich wie in M bildet die Suche nach einem Kindermörder die Prämisse für Es geschah am hellichten Tag. Heinz Rühmann spielt einen aus dem Polizeidienst ausscheidenden Ermittler, der alle inklusive sich selbst für ersetzbar hält und diese Haltung hinterfragen muss, als er die letzte Hoffnung des naheliegenden Verdächtigen ist. In manchen Momenten sollte man zwar immer eine Packung Suspension of Disbelief griffbereit haben, wird dafür aber mit einem immer spannenden Thriller belohnt.