„Nun…“ sage ich, stehe wieder auf und setze mich dann wie befohlen auf einen Stuhl.
„…das ist eine lange Geschichte: Als ich hier ankam, trafen ich und meine Freunde beim Wald einen Elfen, der mir erzählte, dass er ausgeraubt und seine Familie brutal ermordet wurde.
Hier IN dieser Stadt wurde mein Zwergenfreund überfallen, von jemandem der zugab, zumindest beim Diebstahl an dieser Elfenfamilie dabeigewesen zu sein, und dass Ratte für den gesamten Auftrag verantwortlich war. Nun kam mir auch zu Ohren, dass die letzten Elfen vor einem Jahr in dieser Stadt waren… was bedeutet, dass diese Morde seit mindestens einem Jahr ungesühnt blieben oder niemals in Erfahrung gebracht wurden?“
Ich sehe mich während meines Monologs auf dem Schreibtisch des Kommandanten um.
Der Zwerg, die Echse und der Ork gehen nun auf den Weg zum Freudenhaus im Armenviertel um Sven wieder zu finden. „Sven, Svenni Sven, deine Freunde sind hier. Svenchen…Svenni Sven“ Ruft der Zwerg in die Nacht hinein.
„Nun, wie Sie selber sagen, die letzten Elfen in dieser Stadt waren vor über einen Jahr, Händler, wenn ich mich recht erinnere. Aber ich kann Ihnen versichern, dass keiner von Ihnen umgebracht wurde, sie haben die Stadt damals bereits nach wenigen Tagen wieder verlassen.
Und selbst wenn, erklärt das nicht, wieso Sie meine Soldaten in ein ungesichertes Gebiet befehlen und dort nicht nur einen meiner Leute sterben lassen, sondern einen weiteren noch wehrlos liegen lassen!“
Er wendet sich an den Soldaten, der immer noch in der Ecke sitzt: „Richard, lass dich von Kara auf die Krankenstation bringen! Ich komme hier alleine klar!“
Inga unterzieht den Schreibtisch einer schnellen Inspektion. Darauf liegen Stifte, ein Hut und der Zettel, den der Kommandant vorhin gelesen hat.
Wahrnehmung
Baltrock, Hosh-Pak und Tresk begeben sich wieder in Richtung des Armenviertels, um das Bordell wiederzufinden, vor dem sie Sven getroffen haben.
@BigDen
Inga überfliegt den Zettel, es scheint eine Zusammenfassung der Geschehnisse im Armenviertel zu sein. Besonders fallen ihr dabei die Worte „Zwerg“, „Echse“, „Ork“ und „Komplizen“ auf.
@Das_Jabbu@R4id3nz@anon78028999
Die Drei irren etwas durch die Gassen, doch dank Tresk Spürsinn finden Sie nach einiger Zeit das Bordell wieder. Von drinnen sind für das Haus typische Geräusche zu hören.
Nyahaha, Komplizendenke ich mir nur stolz, als ich ein Auge auf den scheinbaren Report werfe.Dann bin ich wohl die Anführerin. Nicht jetzt, Inga. Du bist hier in einer prekären Lage, also denk auch so!
Ich schaue den Kommandanten genau an, während er von den Elfen spricht, um zu erkennen, ob er in der Sache etwas verheimlicht.
Doch das Gesicht des Kommandanten bleibt ausdruckslos, während Richard an Inga vorbeigeht und die Tür hinter sich zuzieht.
Der Kommandant mustert Inga ein paar Sekunden schweigend, dann meint er: „Ihr habt also meine Leute angelogen, um den Mord an der Elfen-Familie zu rächen? Was wisst Ihr darüber? Habt Ihr wirklich einen Elfen getroffen, der das Massaker damals überlebt hat?“
Dieses miese Schwein!
„Rache ist vielleicht der falsche Ausdruck dafür“ sage ich und versuche, völlig entspannt zu wirken.
„Dafür kannte ich diesen Elfen zu wenig. Ich bin niemand, die Leuten blind glaubt, aber ich ziehe es immer in Erwägung, dass jemand die Wahrheit sagen könnte, besonders wenn es um Ungerechtigkeiten geht.“
„Alles, was ich getan habe, sollte also erstmal zur weiteren Informationsbeschaffung dienen, weshalb ich zu Bens Schnapshütte ging. Doch als ich diese betrat, wurde ich schon angegriffen und“ ich bewege meinen Kopf in Richtung der Schulterverletzung „verwundet. Beim daraus resultierenden Kampf ist dann auch Ihr Soldat gestorben.“ Ich mache eine kurze Redepause, quasi um dem Soldaten zu gedenken.
„Aber… nun, ich bin hier sicher nicht in der Position, um Fragen zu stellen, aber wieso wird dieses „Massaker“ hier denn so zum Geheimnis gemacht?“
Zusammenfassung
Wenn Probe, dann hoffentlich Schauspielern und nicht Lügen, was ich ja nicht hab.
„Sie kommen nicht von hier, nehme ich an? Dann können Sie wohl auch nicht verstehen, wieso der Mord an den Elfen hier nicht publik gemacht wird. Haben Sie sich mal in der Stadt umgesehen? Die königlichen Kassen sind so gut wie leer und entsprechend ist unsere Garnison aufgestellt.
Vor vielen Jahren erhob sich ein kleiner Schmuggler aus dem Armenviertel zum Herrscher des Armenviertels. Er beging Morde nach Lust und Laune, erpresste Leute und stahl, was ihm gefall. Der König befahl einen Ausfall gegen Ratte, wie er sich nannte, doch er hatte bereits zu viele Männer um sich geschart, um ihn noch zu stürzen.
Nach Kämpfen, in denen wir fast aufgerieben wurden, konnten wir schließlich einen Deal mit Ratte eingehen. Wir halten uns aus seinen Geschäften heraus, dafür wird er keine Morde mehr begehen und seine sonstigen Aktivitäten auf ein Minimum begrenzen.
Seitdem leben wir in einem wackeligen Frieden…bis vor einem Jahr. Wir wissen nicht, wieso Ratte die Elfen umgebracht hat, aber wir wissen, dass wir einen Krieg mit ihm nicht gewinnen können.
Und nun kommen Sie, eine Gruppe von vier Leuten, und töten Ratte. Wenn er es denn wirklich war. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Was meinen Sie?“
Das ist hier ja alles viel komplizierter, als ich dachte. Hatte schon befürchtet, dass hier alle komplett korrupt wären, stattdessen haben die Leute einfach kein Rückgrat…
Ich runzele mit der Stirn. „Sie… sagten gerade „wenn er es denn wirklich war“? Bedeutet das, dass Sie nicht wissen, wie er aussieht?
Wie dem auch sei: Ja, wir sind nicht von hier. Man könnte sagen, dass wir auf der Durchreise sind. Was aber nicht bedeutet, dass wir den Stein, den wir durch unsere Taten möglicherweise ins Rollen gebracht haben, nicht gewillt sind zu stoppen.
Es wäre doch hilfreich, meine Talente, die ich falsch eingesetzt habe, für Sie zu nutzen. Und wenn wir tatsächlich Ratte erwischt haben… nun, das sollte Sie auch von den Fähigkeiten meiner Gefährten überzeugen. Gemeinsam könnten wir aus dem wackeligen Frieden einen stabilen machen!“
„Wir sollen mit Ihnen zusammenarbeiten? Woher soll ich wissen, ob ich Ihnen trauen kann? Sie könnten auch Spitzel von Ratte sein, um in die Kaserne zu gelangen.
Andererseits, wenn Sie wirklich so stark sind, wie Sie behaupten…
Ich muss darüber nachdenken. Kommen Sie morgen früh an die Kaserne und fragen Sie nach Kommandant Roy! Bis dahin sollte ich eine Antwort für Sie haben!“
Er steht auf, geht zu Inga und löst ihre Fesseln. „Missbrauchen Sie mein Vertrauen nicht!“
„Jawohl, Herr Kommandant! Vielen Dank, Herr Kommandant!“ antworte ich und salutiere vor meinem baldigen Vorgesetzten. Wäre ja schön blöd, wenn er MICH nicht haben will. Wobei der Name Roy nicht gerade Intelligenz versprüht…
Ich kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, während ich die Kaserne verlasse und freudestrahlend zurück zur Taverne spurte. Ich hab noch eine Verabredung mit Frau Doktor~
Der Zwerg Klopft auf den Rücken der Echse. Zumindest das was er für ein Rücken hält. „T.K. ich hab nichts anderes von dir Erwartet.“ Sagt er Stolz grinsend. „Dann machen wir mal unsere Show!“ Er knackt mit den Fingern und geht zu der Tür. „Macht euch bereit.“ Sagt er grinsend, setzt den Dimanten von der Ratte wieder am kleinen Finger auf und versucht mit einen beherzten Tritt (raufen) die Tür wortwörtlich aufzutreten um hereinzuspazieren und nach. „Sveeeeeeeeeeeeeeeeeenilein, wir sind extra für dich hergekommen. Wir haben eine Fraaaaaaaaaaage an diiiiiiiiiiich.“
@Das_Jabbu@anon78028999@R4id3nz
Baltrock tritt die Tür auf, die mit Schwung gegen die Wand knallt und betritt das Bordell. Im Foyer sitzen einige Frauen und Knaben, die beim Anblick der Gruppe schnell flüchten.
Hosh-Pak beginnt sogleich, die Türen zu den Zimmern nacheinander aufzureißen. In einigen der Zimmer befinden sich Gäste, die erschrocken aufschauen, als der Ork die Türen öffnet.
Er ist gerade bei der dritten Tür angelangt, als aus einer der Türen eine Schar Angestellter mit Waffen kommt. Angeführt werden sie von einer älteren Dame, die mit einer Armbrust auf das Trio zielt.
„Was wollt ihr hier? Das ist hier ein Bordell, kein Affenstall! Wenn ihr mit Sven eine Rechnung zu begleichen habt, dann sucht ihn woanders! Und wenn ihr den Scheißkerl findet, verpasst ihn eine von mir!“
@BigDen
Nach kurzem Weg kommt Inga wieder in der Taverne an, wo sich der Schankraum inzwischen gelichtet hat. Die meisten sind bereits im Bett, nur wenige sitzen noch an den Tischen.