Fog Of Love
Habe zuletzt drei Partien Fog Of Love anleiten dürfen, mit zum Teil sehr unterhaltsamen Ergebnissen (wenn sich die Spieler auf das Rollenspiel eingelassen haben). Hatte das Spiel vor Monaten zum Geburtstag bekommen und jetzt erst ausgepackt und dann „spielen lassen“. Finde es auch zum Zuschauen sehr unterhaltsam. Ich bin auch einfach immer wieder von diesem treffenden Assoziationsspiel im Titel begeistert, Fog Of Love, - Fog of War, „All is fair in love and war“… Das Spiel mit der gegenseitigen Unsicherheit, dem gemeinsamen großen Ziel und den unterschiedlichen eigenen. Und mit Krieg mache ich auch gleich weiter.
This War Of Mine
Bei einem Kumpel habe ich This War Of Mine in der Brettspielfassung in einer Runde mit drei Spielern spielen können. Hat mir gefallen!
Das Spielbrett mit dem (hier noch unaufgeräumten) Unterschlupf in der Mitte, drei zu erkundenen Orten oben links, den Erkundungs- und Begegnungskarten darunter, sowie dem Lager unten in der Mitte.
Das Spiel erinnerte mich in Sachen Mangelverwaltung an Robinson Crusoe und Dead Of Winter, ich denke aber es ist in Sachen Spielfluss und Spielgefühl beiden überlegen. Ähnlich den beiden genannten Titeln gibt es auch bei This War Of Mine eine Gruppe Überlebender, deren Geschicke die Spieler gemeinsam bestimmen. Jeder Charakter verfügt über eine eigene Miniatur, Biografie (die durch zufällige Ereignisse während des Spiels weiter beleuchtet werden kann), sowie Werte für Stärke und Empathie, Abhängigkeiten und gegebenenfalls besondere Fertigkeiten (der Fußballer kann z.B. leichter fliehen).
Insbesondere das System mit dem Skript (mit über 2000 Einträgen) fand ich klasse. Bei Dead Of Winter lösen die vorbereiteten Ereignisse ja häufig nicht aus, weil sie an die Anwesenheit bestimmter Figuren gekettet sind, sodass die „allgemeinen“ Ereignisse häufiger vorkommen und man diese recht schnell mitsprechen kann. Bei This War Of Mine ist das ganze a) aufgrund der schieren Menge an Ereignissen und b) aufgrund der Garantie, dass deine Entscheidung irgendeine Konsequenz haben wird wesentlich interessanter. Kälte, Hunger, Durst und nächtliche Überfälle setzen den Überlebenden natürlich zu, fühlen sich aber nicht so nervig an wie bei Robinson Crusoe. Allerdings gilt auch hier, selbst bei guter Planung kann schnell alles schief gehen. Der Ausbau des Unterschlupfs ist auch wesentlich befriedigender als bei Robinson.
Das Kampfsystem mit den Spezialwürfeln fand ich in Ordnung, aber nicht herausragend. Einzig unser Umgang mit einigen Ratten verdient diese Bezeichnung (unser tatsächliches Würfelergebnis):
Besonders schön ist, dass die beiden Faustkampftreffer von unserer sonst eher wenig hilfreichen Grundschullehrerin stammen. Leider (zum Glück?) wurde sie irgendwann von ihrer Traurigkeit überwältigt und verließ eines Nachts den Unterschlupf.
Für jede Figur existieren diverse Enden und wie die Lehrerin zeigt muss es auch nicht immer tödlich ausgehen. In dem einen Epilog den wir für sie gelesen haben (wie gesagt, gibt diverse pro Figur und Art des Ausstiegs) wurde dann noch ein wenig berichtet wie es für sie weiterging.
Star Trek
Zu guter letzt habe ich letzten Samstag nach langer Abstinenz endlich mal wieder Star Trek Ascendancy spielen können, noch dazu in einer Runde mit fünft Spielern die das Spiel schon gespielt hatten und denen ich nicht alles erklären musste.
Habe einen Kumpel besucht, dessen Spielergruppe sich das Spiel gemeinsam gekauft hat. Meine Mitspieler hatten zwar alle ein extremes Diskussionsbedürfnis (Magic-Spieler eben), aber es war eine tolle Partie. Ich war sehr froh mal mit Leuten spielen zu können, die das Spiel schon kannten und denen ich nicht im Tutorialmodus alles erklären musste.
Einer der Vorteile, wenn Leute nicht wie ich aus der Logik des Hintergrunds entscheiden, sondern 200% auf Sieg spielen ist, dass ungenaue Schwachpunkte des Spiels geklärt werden. Cardassia hatte sich durch Glück und mangelnde Konkurrenz eine sehr bequeme Lage erspielt und scheffelte jede Runde extrem viele Ressourcen, die es dann innerhalb einer Runde nutzte um die eigenen Schilde auf das maximum anzuheben (sodass niemand mehr die Cardassianer treffen konnte). Daraus ergab sich, dass für weitere Partien entschieden wurde die Erhöhung der Waffen und Schilde nur noch 1x pro Runde zu erlauben. Selbst dem Cardassianer stieß das sauer auf, obwohl er davon profitierte, aber wie gesagt, dass sind die alles ausnutzenden Magic-Spieler, die finden solche Klippen und ziehen sie auch durch.
Schön war wieder mal, wie sich ganz natürlich bestimmte Sachen ergeben haben. Beispielsweise war das Lytasia-System die Schnittstelle zwischen den Reichen der Föderation, Klingonen, Ferengi und Romulaner, zwar offiziell unter Verwaltung der Föderation, aber auch Puffer und Neutrale Zone zwischen den anderen.
Die Machtansprüche der Reiche. Nicht alle Welten wurden auch besiedelt, aber ein durchfliegen der Sektoren war nur unter klar definierten Auflagen gestattet, deren Missachtung (oder gar Besiedeln des Gebiets) als Kriegserklärung gewertet wurde. Die grünen Ferengi-Symbole zeigen an, wo sich Ferengi-Händler angesiedelt hatten. Unsere Spielfläche war diesmal 120x90cm groß (statt unserer üblichen 90x90 für 3-4 Spieler).
Cardassia und das klingonische Reich hatten am meisten Glück bei ihren Erkundungen und waren wirtschaftlich schnell sehr stark, führten allerdings keinen Krieg gegeneinander, sehr zum Missfallen der weniger mit glücklichen Funden gesegneten Romulaner und Föderation.
Der Ferengi spielte erst zum zweiten Mal STA und zum ersten Mal Ferengi, verstand es aber brilliant sich überall einzunisten und Profit zu erwirtschaften, konnte diesen jedoch nicht mehr umsetzen.
Nachdem es lange nach einem Cardassianischen Sieg aussah konnte letztlich der Klingone das Spiel für sich entscheiden. Trotz ihrer Erfahrung ließen sich die meisten Spieler (mit Ausnahme des Ferengi) viel zu sehr in Ruhe, bis die überzüchteten Produktionszentren und Schiffe der Klingonen nicht mehr aufzuhalten waren.
Ich konnte leider mit den Romulanern kaum agieren, da ich durch eine ungünstige Entscheidung meinen Start etwas vermasselt hatte.
Das war alles jedenfalls mal wieder sehr schön. Ich hatte zuletzt nur einige Spiele Flames Of War für eine zur Zeit laufende Online Kampagne spielen können, da tat die Brettspielabwechslung wieder ganz gut!