Proteste in den USA gegen Polizeigewalt nach dem Todesfall von George Floyd

Danke für den Podcast! Da wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass die Polizei in den Staaten so handelt wie sie handelt. Ich hoffe David Grossman wird dafür noch belangt.

Thema Sternsinger:

Blackfacing war diskriminierend bzw. rassistisch ganz klar.

Aber jetzt z.B. ein Kind das quasi die Bevölkerung Afrikas darstellen soll Schwarz an zu malen ist es doch nicht?!
Wenn man sich daran stört dann ist doch genau das der Rassismus, Das Kind, das ( hoffentlich ) noch frei von so bösen Gedanken ist , denk doch auch nicht daran jetzt Schwarze Menschen verarschen oder herabsetzten zu wollen, nein es denkt es sei ein König aus Afrika und ist da bestimmt genauso Stolz drauf wie die beiden anderen Könige!
Wäre es hier nicht eher Rassistisch zu sagen “oh nein, bloß nicht schwarz schminken weil…” ja warum denn? Wie geht der Gedanke hier weiter? “…Weil Schwarz sein schlecht ist?” “…Weil es Peinlich ist?” “…Weil man nicht schwarz sein will?” Also mir fällt jetzt gerade spontan kein nicht rassistiches Ende für den Satz ein.

Thema Statuen:

Diese zu vernichten finde ich absolut falsch.

Viele Statuen aus alten Zeiten zeigen Eroberer, Verbrecher, Mörder etc. Sie gehören aber dennoch zu unserer Geschichte, man muss diese ja nicht verehren, ganz im Gegenteil, lasst doch die Statue stehen aber geht ganz offen damit um was für ein schlimmer Mensch das war und was er schlimmes getan hat, damit wir nicht vergessen wie schrecklich Menschen sein können

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Gegen Zerstören bin ich auch.
Aber einfach stehen lassen und hoffen, dass sich die Leute informieren? Oder einfach sagen, dass die Leute für die es einen persönlichen, schmerzlichen Kontext hat, das einfach akzeptieren müssen?
Nein, finde ich auch falsch. Dann stellt sie in ein Museum.

Oder würde es dich nicht stören, wenn in Deutschland noch überall Nazi-Denkmäler rumstehen würde? Nur weil man halt “offen damit umgeht” und um “nicht zu vergessen, wie schrecklich Menschen sein können”?

Mit Statuen in öffentlichen Plätzen lehren wir nicht differenzierte Geschichte. Mit Statuen in öffentlichen Plätzen zelebrieren wir die Person die dargestellt wird. Und da sollte man sich schon fragen, welche Personen es verdient haben und welche nicht.

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Ja das wäre zum Beispiel eine Lösung, nehmt die Statuen, packt Sie in ein Museum und stellt dort wo diese standen eine art Mahnmal hin etc.

Es gibt bestimmt viele gute Arten damit umzugehen.

Der Anwalt einer der Polizisten die im Todesfall von George Floyd angeklagt sind ist übrigens der Meinung die Schuld liege bei den Zivilisten, schließlich hätten die ja eingreifen können wenn sie so um ihn besorgt waren, haben sie aber nicht.

https://twitter.com/joshscampbell/status/1270171593407422464

Ja, das macht Sinn…
Geh in der USA zwischen einen Polizisten und seinen… “Verdächtigen”. Dann kriegst du noch eine Kugel in den Kopf.
Und ja, “not all cops”, aber wenn du eingreifen musst, weil der Polizist gerade dabei ist jemanden umzubringen, dann weisst du bereits, mit welcher Art Polizist du es zu tun hast.

Er hier meint übrigens auch, dass die Zivilisten das nicht mal wirklich hätten machen “dürfen”.

Diesen Punkt spricht er bei 19:30 an.

Natürlich würde wohl kaum ein Zivilst “verklagt” werden oder ins Gefängniss kommen, wenn er dazwischen gehen würde, und George Floyd danach stirbt.
Aber so wie das Rechtssystem in den letzten Jahrezehnten auf “im Zweifelsfall für den Cop” getrimmt worden ist, kann man davon ausgehen, dass du vermutlich in Haft kommen könntest, sollte George Floyd (auch dank deines Eingreifens) überleben. Denn dann hättest du die Polizisten bei einer “Verhaftung” gehindert.

Also, so oder so, die Idee das jetzt den Zivilisten in die Schuhe schieben zu wollen ist so dumm und unsinnig wie man es sich nur vorstellen könnte. Und dass dieser Anwalt das überhaupt nur ANSPRICHT ist ein Zeichen dafür, wie schlecht seine Verteidigungschancen für seine Klienten wohl sind.

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Blackfacing war ja vor allem, dass man weiße schwarz angemalt hat, weil man keine Schwarzen nehmen wollte aus rassistischen Gründen.

hier im Nachbarort gibt es nun eine schwarze Familie, die auch recht christlich ist und die feiern es immer, dass sie nun einen richtigen schwarzen König für die STernsinger haben

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Der Vorschlag eingreifen zu sollen, ist aber auch lächerlich. Wer weiß wie die Cops handeln. Wer stand denn da und filmte? War das nich auch eine junge afro-amerikanische Frau, die nun verstört ist? Eine andere weiße Frau ist auf dem Video? Ein afro-amerikanischer Mann? Die im Übrigen verbal eingegriffen haben ohne Reaktion. Heißt im Endeffekt, dass man die US-Polizei dann immer körperlich angreifen und angehen muss… :thinking:

Das wäre ja mal ein Fall gewesen. Bürger mir Schusswaffe schießt den Cop nieder, weil eingreifen verhindert wurde und er das Leben retten wollte. Dann kommt raus, dass Floyd halt schon tot war. Was ein Gerichtsprozess. Dann am besten noch mal gedanklich die zwei Varianten durchgehen weißer Bürger und schwarzer Bürger mit Schusswaffe. :see_no_evil:

Das passiert aber nicht.

https://twitter.com/KateWilliamsme/status/1269713381973516290
(Thread)

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Sehr guter Twitter Thread.

Es gab in Berlin auch schon etliche Diskussionen über die M-Straße. Nichts ist passiert. In einem Jahr hat die BVG drei Stationen umbenannt - aber die M-Straße haben sie nicht geschafft.
Wenn BLM Berlin die Straßen und U-Bahn Schilder in einer Aktion abmontiert und ändert: Zu Recht.

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Klingt ziemlich nach dem Argument: Ich habe BPoC-Freunde, ich kann gar kein Rassist sein, wenn ich das N-Wort sagen, sie sagen es ja auch. Allein das Wort: „Echter Schwarzer“… Nicht jeder Anpassungsmechanismus an eine rassistische Umwelt macht etwas unproblematisch.

Und wie christlich man nun ist, hat auch absolut gar nichts damit zu tun, ob man nun sich auf den Käse einlässt oder nicht :roll_eyes: Die Tradition hat nur einen christlichen, biblischen Anfangspunkt, aber ist eben nicht rein christlich, sondern ein Kind der Zeit. Es ist eine west-europäische Tradition, keine christliche (so feiern syrische Christen mit 12 Männern, denn die Zahl ist nicht einmal biblisch überliefert). Zu implizieren, dass Leute nicht christlich genug sind, wenn sich darauf nicht einlassen, ist nicht richtig.

Und wie gesagt: Die Tradition ist keineswegs wertefrei, den das Wort Kasper für die Witzfigur hat sich eben aus Darstellungen des Caspar bei Königsbräuchen abgeleitet. Und diese Konnotierung verstehen auch Kinder @TheWalle, wir reden hier von 8-14-jährigen, nicht von Kindergartenkindern…

Und noch einmal: Woher nun welcher König kam, ist überhaupt nicht geklärt.

zB: Warum hat Caspar als scheinbarer König von Äthiopien, der Myrrhe aus Somalia mit sich bringt einen persischen Namen ?

In anderen Quellen ist Balthasar aus Afrika, Melchior aus Persien und Caspar aus Indien.

In about the 8th century the names of three Magi—Bithisarea, Melichior, and Gathaspa—appear in a chronicle known as the Excerpta latina barbari. They have become known most commonly as Balthasar, Melchior, and Gaspar (or Casper). According to Western church tradition, Balthasar is often represented as a king of Arabia or sometimes Ethiopia, Melchior as a king of Persia, and Gaspar as a king of India.Magi | Definition, Scripture, Names, Traditions, & Importance | Britannica

Aber vllt hatte auch Balthasar nur einen dunklen Bart und nicht dunkle Haut:

In der Kunst werden sie oft auch als Jüngling, erwachsener Mann und Greis dargestellt. So schrieb Beda Venerabilis (oder sein Nachfolger) um 730 nach einer älteren griechischen Vorlage: Der erste soll Melchior gewesen sein, ein Greis mit weißem Barte, der zweite Caspar, ein bartloser Jüngling, der dritte Balthasar, mit dunklem Vollbart ( Tertius, fuscus, integre barbatus, Balthasar nomine ).[15] Dabei bezieht sich das lateinische Wort fuscus („dunkel, schwärzlich“) eindeutig auf den Bart und nicht auf die Hautfarbe, wie noch heute oft behauptet wird. Beda schreibt weiter: „Aber alle deren Kleider sind wie die der Syrer“ (Omnia autem vestimenta eorum Syriaca sunt) . Die Zahl drei steht hier vermutlich auch für die drei Alter des Menschen.

In den Mysterienspielen zum Dreikönigsfest des Mittelalters erfährt die Dreikönigslegende weitere Ausgestaltungen, besonders im Hinblick auf die Herkunft: So sind in einem deutschen Mysterienspiel aus dem 14. Jahrhundert Melchior König von Arabien, Balthasar von Saba und Caspar von Chaldäa.

In der Spätantike waren sie alle noch aus Persien:

So hat Marco Polo in Persien auch die Stadt Sava besucht, wo es ein Dreikönigsgrabmal geben soll, und eine Stadt Saba wurde auch in der Bibel als einzige Ortsangabe verwendet.

In der Spätantike wurden die Weisen in der Bildkunst noch oft als persische Magier dargestellt. In einem heute verlorenen Mosaik aus dem 6. Jahrhundert in der Geburtsbasilika in Bethlehem waren sie mit persischen oder syrischen Kopfbedeckungen dargestellt. Diese Basilika wurde, im Gegensatz zu anderen Kirchen, von den sassanidischen Persern 614 nicht zerstört, vielleicht auch, weil sie auf dem Mosaik Landsleute erkannten. Auch in der Basilika Sant’Apollinare Nuovo in Ravenna findet sich ein Mosaik mit der Darstellung der drei Weisen mit phrygischen Mützen, wie sie die zoroastrischen Perser in dieser Zeit trugen.

Zusammenfassend: Es ist scheißegal, wie die Kinder aussehen, die die Dreikönige darstellen sollen. Wer eine Bewertung des Sternsingens nach der Priorität: Es ist ein „echter“ Schwarzer dabei> ein angemaltes weißes Kind > gar kein Kind mit dunklem Gesicht, hat ein Toleranzproblem. Es ist scheißegal. Man hat ja auch kein Problem, wenn ein Mädchen dabei ist. Wer sich beschwert, dass wenn ein Kind mit dunkler Hautfarbe dabei ist, das nicht Caspar ist, sondern Balthasar, hat ein Toleranzproblem. Wer sich beschwert, dass zwei Kinder mit dunkler Hautfarbe dabei sind, hat ein Toleranzproblem. Am Ende geht es nur darum: Man ist zu dritt und singt für seine Mitmenschen und wünscht ihnen ein glückseliges Neujahr, wenn das weniger wert ist, wenn die Menschen, die das tun, falsch aussehen, braucht wohl besondere Glückwünsche für das neue Jahr, denn man muss ja hoffen, dass er dann vllt weniger Arschloch wird.

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Hier nochmal in nicht-Twitterform.

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Ich finds einfach krass wie sehr das immer entschärft wird damit man sich ja nicht eingestehen muss dass der Held gar nicht so heldenhaft war.

Ich glaub das ist prinzipiell das Problem damit. Europa müsste sich eingestehen dass unser ganzer Reichtum nur auf Ausbeutung basiert. Das fällt natürlich schwer.

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Spanien und England ganz besonders, erstere haben ganze Völker an den Rand der Auslöschung getrieben.

Ist natürlich ein schwieriger Konflikt. Die Merchants Society hat halt ihre eigenen Interessen. Und am Ende muss man halt einsehen, wenn die Plakette nicht mehr auf die Statue passt, wenn man alles in rechte Licht setzen will, jede andere Ausführung aber zu kurz kommt, dass eine Statue für die Austragung der Diskussion und Aufklärung der Bevölkerung nicht ausreicht. Ein Mahnmal für die Opfer der Kolonialismus wäre für Bristol als wichtige Hafenstadt viel einfacher zu installieren, und die Statue per se kann in ein Stadtmuseum, wo man dann ausführlich die Historie hinter Colston und der Statue ausarbeiten kann. Denn sind wir mal ehrlicher der Konflikt um die Statue in der Stadt ist nun historisch wichtiger als die Person selbst, was gut ist.

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Mir ging es nicht darum etwas geschichtlich oder religös in den richtigen Kontext zu setzten o.ä. Diesen Anspruch habe ich gar nicht. Mir ging es darum einfach mal in den Raum zu werfen das es doch nicht per se etwas schlechtes ist wenn sich jemand als schwarzer verkleidet. ( Wenn z.B. ein Junge sich als Indianer verkleidet zu Fasching ist er doch auch kein Rassist )

Und das Kasper von Caspar kommt um diesen zu verarschen, sorry das juckt einen 8 Jährigen auch nicht, der hat andere Dinge im Kopf wie dieses Zusammenhang her zu stellen.

Du brauchst, solltest Du mir antworten wollen auch gar nicht so extrem in die Tiefe gehen. Mir geht es einfach um das alltägiche Empfinden bzw. Umgang mit diesen Themen.

Es geht doch nicht immer nur um den tatsächlichen Hintergrund einer Tat oder einer Tradition sondern doch auch wie es von den Menschen gemeint ist.
Wenn das wie jemand weiter oben geschrieben hat echt so ist das der eine den König von Afrika darstellen soll und man das aus dieser Intention heraus macht dann ist das doch ok.
Man muss nicht immer alles bis ins kleinste zerpflücken.

Klar mit offenen Augen durch die Welt gehen und offensichtlichen Rassismus und auch Diskriminierungen etc. sehen und etwas dagegen tun, klar! Und die aktuelle BLM Initiative finde ich super und schon lange überfällig

ABER

Wenn ich jedes “zwischenmenschlich-negative” Thema so weit zerpflücke dann bin ich als

  • Weißer
  • Mann
  • 38 Jahre alt
  • Vater
  • Europäer ( noch schlimmer Deutscher )
  • mittleres Einkommen

mit nichts anderem mehr beschäftigt also mich dagegen zu wehren ein rassisticher, Frauen diskriminierender , waffenverkaufender, kriegstreibender, überheblicher, narzistischer, wegschauender, kinderverziehender Vollarsch zu sein.

Lange Rede kurzer Sinn, Leute wie Du @RobChang empfinde ich als mega wichtig bei so Themen, und jedes Thema braucht Leute wie dich die sich in diesem Teilbereich des Lebens stark engagieren, aber zum einen darfst Du das nicht von jedem erwarten denn niemand kann an allen Fronten so engagiert sein wie Du es an dieser bist.
Außerdem finde ich ( subjektv ) das Du aufpassen musst nicht den Blick auf das große ganze zu verlieren wenn Du dich zu sehr in Details verlierst, denn mit sowas verliert man dann, glaube ich, die Masse der Menschen.

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Ich mag diese Relationen nicht so. “Aber Britisch Empire und Belgien waren ja viel viel schlimmer.” - Ich finde dieses pauschale Argument, was viele dann anbringen führt zu dem Punkt, dass die Leute gerne ausblenden, welche Verantwortung wir dennoch haben. Nur weil die “schlimmer” waren, heißt das nicht, dass wir weniger Verantwortung haben.

Quantitäten bei Opfern sind immer heikel. Da sind 30 000 durch Friedrich III. genauso schlimm, wie die Unterdrückungen durch Queen Victoria und Leopold. Oder Spanien in Südamerika.
Ich frag mich immer, wie man da am besten herauskommt.

In erster Linie geht es um das soziale und ehrenamtliche Engagement der Kinder. Wenn man jetzt bei den Sternsinger mit Blackfacing anfängst, ist das nicht im geringsten zielführend. Da ist noch niemanden geholfen. Man kann da stundenlang rummoralisieren.
Im Vordergrund steht: Man sucht sich bewusst ein Land und Thema aus, um ein Projekt für Kinder zu unterstützen. IdR wird dies mit und von den Kindern gestaltet.
Man kann soziales Engagement immer mardig machen, weil ein winziger Aspekt möglicherweise diskutierbar ist. Aber die Kids leisten aktiv etwas und sammeln Spenden. Zudem tun sie dies Winter bei Wind und Wetter und nicht wie heutige Schönwetterdemonstranten, die sich einfach nur moralisch erheben wollen.

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