World Challenge 2020

Film #13
Land: El Salvador
Film: El Salvador: The People Will Win

Eine Doku über El Salvador und die Beziehung zwischen dem Volk und der Regierung, die vor allem durch staatliche Unterdrückung und sich dagegen wehrende Proteste und linke Revolution gezeichnet ist.
Inwiefern der Film wirklich unabhängig und in seiner Darstellung der Akteure wahrhaftig, kann ich nicht wirklich beurteilen, aber es war auf jeden Fall interessant, etwas über El Salvador und seine politische Geschichte zu erfahren, weil ich darüber wirklich absolut nichts wusste. Es werden teilweise recht harte Gewalt und Leichen gezeigt, daher nicht einfach zu kucken, aber die Doku hat mich angeregt, mal ein bisschen was über El Salvador zu lesen (nachdem mir einmal mehr bewusst geworden ist, wie wenig ich über Orte, Länder, Völker, Geschehnisse in der Welt weiß :pensive:).

Film #14
Land: Singapur
Film: The Eye

Original des US-amerikanischen gleichnamigen Remakes (mit Jessica Alba), das ich nur so mittelmäßig fand. Ein Kracher ist das Original jetzt auch nicht, aber ich würde es dem Remake vorziehen.
Eine blinde Violinistin bekommt eine Hornhauttransplantation und kann fortan wieder sehen, jedoch nimmt sie jetzt Gestalten und Menschen wahr, die scheinbar gar nicht da sind. Schließlich macht sie sich auf die Suche nach der Spenderin, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Kann man mal machen, aber als Horrorfilmfan bekommt man nichts wirklich Neues außerhalb des üblichen Geistergrusels geboten. Der dramatische Unterton der Geschichte hebt ihn aber ein bisschen von anderen Horrorgruslern ab.

3/5

Film #15
Land: Irland
Film: On the Edge

Ich liebe die Filme von John Carney, und On the Edge könnte da einer meiner liebsten werden!
Nachdem Jonathan in Folge des Selbstmordes seines Vaters mit derselben Absicht eine Klippe hinabfährt, kommt er in eine psychiatrische Anstalt, wo er andere suizidale Personen kennenlernt und enge Beziehungen zu ihnen aufbaut.
Filme in psychiatrischen Kliniken sind oftmals schwierig, ich habe da oft das Gefühl, dass die Charaktere mit ihren Leiden nicht wirklich ernstgenommen und stattdessen als quirky aber verletzliche oder „kaputte“ Menschen dargestellt werden, gerne dann unterstützt von plötzlichen, krassen, viel zu überdramatisierten Szenen. Das macht On the Edge nicht, er nimmt die Schmerzen seiner Figuren ernst, hat trotzdem positive Momente, ist lustig, ohne die leidenden Personen zu trivialisieren. Dazu noch die, wie immer in Carneys Filmen, tolle Musik (und das wunderbare irische Englisch :green_heart: ), sehr stimmig alles, wie Liebe, Schmerz, Tod und Suizid hier behandelt werden.
Könnte tatsächlich allgemein zu einem meiner Lieblingsfilme werden.

4,5/5

Edit: Oh, Singapur ist gar nicht in der Liste, ups :sweat_smile: Naja, ich lass ihn trotzdem mal hier stehen.

2 „Gefällt mir“

Land: Mexiko
Film: 7:19 von Jorge Michel Grau

So, mal die Filme der letzten Wochen abarbeiten.

Land: Vietnam
Film: Furie
gesehen auf: Netflix

Gute Actionszenen, toll choreographierte Kampfszenen und tolles Setting.

Furie ist die vietnamesische Antwort auf Taken im Martial Arts-Gewand. Ist für zwischendurch wirklich kurzweilig, aber auch nicht spektakulär.

Land: Ägypten
Film: Regatta
gesehen auf: Netflix

Mehr als ärgerlich.

Ich fand eigentlich das sich das sehr gut anhört. Die Slums von Kairo werden von einer Gruppe Schwerverbrechern kontrolliert.

Aber leider ist der Film nicht mal ansatzweise spannend und es passiert sehr häufig einfach nichts. Ich hoffte auf Bandenkriege, Aufstände, Polizeiarbeit usw. Aber davon sieht man leider kaum was.

1/5

Land: Marokko
Film: Unterwegs mit Jacqueline
gesehen auf: Servus TV

Warum Produktionsland Marokko obwohl es in Algerien spielt? Die Szenen wurden in Marokko gedreht.

Ein algerischer Bauer hat ein großes Ziel. Er ist sich sicher das seine Kuh Jacqueline die beste auf der Welt ist. Jahrelang bewirbt er sich bei der Pariser Landwirtschaftsmesse um einen Startplatz im Kuh-Wettbewerb. Eines Tages erhält er tatsächlich eine Einladung. Das (ihn sonst eher ablehnende) Dorf gibt ihm einen Kredit für die Reise. Mit der Fähre geht es nach Marseilles, dann zu Fuß in Richtung Hauptstadt.

Sehr unterhaltsame Feel-Good-Komödie um den Bauer Fatah und seine Kuh Jacqueline. Sie schliddern auf ihrer Reise von einer skurillen Situation in die Nächste und lernen viele lustige Charaktere kennen. Schöner Sonntags-Film.

3.5/5

Land: Ghana
Film: Potato Potahto
gesehen auf: Netflix

Oh Gott war das schrecklich. Dabei war die Prämisse ja eigentlich gar nicht so schlecht.

Ich liste einzeln auf:
Schauspieler: 0/5* (Die kann man alle eigentlich nicht mal so nennen)
Story:1/5* (Die Idee war gut, die Umsetzung ungenügend)
Score: 0/5* (ich habe nie eine unpassendere Musikuntermalung erlebt)
Unterhaltung: 0.5/5
In mir ansteigende Wut wenn ich wieder drüber nachdenke: 5/5

0.5/5

Land: Norwegen
Film: 22. Juli
gesehen auf: Netflix

Der Film hat leider ein Problem - und das ist Paul Greengrass. Ich hatte schon häufiger das Gefühl er weiß nicht, wann es gut ist. Sitzt man in den ersten 40 Minuten schockiert mit offenem Mund da, so zieht sich der Rest des Films leider ein bisschen wie Kaugummi. Das Erzähltempo hätte man wirklich anziehen können.

Trotzdem ist es ein absolut sehenswerter Film über die Tragödie in Norwegen 2011. Viele tolle unverbrauchte Darsteller, ein tolles Setting und die packende Geschichte sind eine Sichtung wert, auch wenn er ein paar Längen hat.

Land: Dänemark
Film: Nymphomaniac Vol 1
gesehen auf: Netflix

Hab mal einen alten Beitrag von mir nach der Kinosichtung damals konserviert. Ich kann das immer noch so unterschreiben:

Tja, wer Shia LaBoeufs erigiertes Glied sehen möchte, muss sich bis zum Ende gedulden.
Ansonsten sind die Sexszenen unspektakulär. Auch wenn bisher kaum jemand in einem Kinofilm so unverblümt Genitalien und Oralverkehr zeigte, ist es doch nichts, was ein erwachsener Mensch nicht schon gesehen oder gemacht hätte.
Was nun also so schockierend sein soll muss wohl alles in Teil 2 gelandet sein, hier hat mich nichts sprachlos gemacht. Wer hier Erotik erwartet wird wohl enttäuscht, sexuell anregend ist es nämlich nicht. Schwierig zu bewerten, da ich irgendwie doch etwas anderes erwartet habe. Es war nicht langweilig, aber auch nichts was einen vom Hocker reißt. Ich gebe mal 3.0. In Verbindung mit dem 2. Part kann man sicher besser beurteilen, da es ja eigentlich als Ganzes gesehen werden muss. Hier hört der Film quasi einfach in der Mitte auf, es kommt ziemlich abprupt.

3/5

Volume 2

Den zweiten Teil finde ich besser, da einfach mehr erzählt wird, das wirklich skandalöse verstehe ich aber immer noch nicht.

3.5/5

Im gesamten würde ich dem Werk wohl 3.5 Sterne geben. Nicht von Triers bester Film, aber wirklich sehenswert.

Land: Peru
Film: Die letzte Stunde
gesehen auf: Netflix

Klassischer Cop/Detektivfilm. Zwei Undercover-Polizisten sind auf der Jagd nach Abimael Guzman, dem Anführer des Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad). Diese maoistische Terrororganisation die sich auch als “Kommunistische Partei Perus” sieht, versetzte in den 80ern und 90ern ganz Peru in Angst und Schrecken und ist für unzählige Anschläge und Massaker verantwortlich. Im Film sehen wir wie zwei Cops Guzman das Handwerk legen.

Handwerklich sehr guter Film der einer klaren Linie folgt. Wer Polizeifilme mag macht hier alles richtig. Nach einer wahren Begebenheit.

3.5/5

Land: Argentinien
Film: We are No Animals
gesehen auf: Netflix

Wer John Cusack beim Masutrbieren zusehen möchte, ist hier richtig,
Schauspieler hat die Schnauze voll von Hollywood und möchte mit einem Regisseur (Alejandro Argenti - der wirkliche Regisseur des Films) in Argentinien einen Film über Juan Peron drehen.

Der Film ist stellenweise sehr weird und hat eine merkwürdige Erzählstruktur, aber die Darsteller machen das allesamt gut und man hat so etwas jetzt noch nicht hundertfach gesehen.

3/5

Land: Chile
Film: Much Ado about Nothing
gesehen auf: Netflix

Ein junger Mann aus gutem Hause möchte Urlaub im Strandhaus seiner Eltern machen. Er verbringt den Sommer mit viel Alkohol, Gras, Koks und Frauen. Nach einer exzessiven Partynacht kommt es zu einem fatalen Unfall, bei dem ein Fischer stirbt.
Alle Jugendlichen beschuldigen Vincente, der sich aber an nichts mehr erinnern kann, da er dicht und betrunken war. Es stellt sich heraus das der Fahrer der Sohn des mächtigsten Politikers der Gegend ist. Dieser möchte seinem Sohn helfen und tut alles dafür, das der Verdacht auf Vincente bleibt.

Der Regisseur Alejandro Fernández Almendras will mit der Verfilmung des realen Falls darauf aufmerksam machen, wie korrupt und löchrig das System rund um Politik und Polizei in Chile ist.

4/5

Land: Uruguay
Film: El Pepe - Ein Leben an höchster Stelle
gesehen auf: Netflix

Politdokumentation über das Leben und Wirken des ehemaligen Präsidents Uruguays Jose “El Pepe” Mujica mit vielen interessanten Einblicken in die Welt des “ärmsten Präsidenten der Welt” (Er behielt von den 12.500$ Gehalt nur 10% und spendete den Rest) vom Guerilla-Kämpfer über den 14-jährigen Gefängnisaufenthalt bis zum Präsidemtenamt.

Leider wirkt das Interview, bei dem der Reporter Kustiruca und El Pepe Zigarre rauchend und lachend wie zwei alte Freunde zusammen sitzen und sich gegenseitig beweihräuchern. Leider zu eindimensional und unreflektiert, aber trotzdem interessant.

2.5/5

Land: Paraguay
Film: Leal
gesehen auf: Netflix

Ehemaliger Colonel gründet an der Grenze zwischen Paraguay und Argentinien eine Spezialeinheit, die den Drogengeschäften Einhalt gebieten will. Aber auch Korruption und Verrat sind hier an der Tagesordnung.

Schöner rauer Actionfilm vom Reißbrett. Er folgt den Regeln der Actionfilme der 80er und 90er und zeigt sehr viel Gewalt und Explosionen. Leider sind die Darsteller nicht aus der obersten Schublade.

3/5

Land: Brasilien
Film: Bruna Surfergirl - Confessions of a brazilian Callgirl
gesehen auf: Netflix

Bruna wird zur Edelprostituierten und findet das super. Sie ist hochnäsig, selbstverliebt, unfreundlich und aggressiv. Ihr Aussehen ist ihr Kapital, und das ist ja ganz gut.
Es gibt ein paar sehr peinlich Sexszenen, aber irgendwie erzählt der Film trotz seiner teilweise dokumentatorischen Erzählweise kaum etwas.

Zeitverschwendung. 1.5/5

3 „Gefällt mir“

Wow schon ne Menge geschafft. :slightly_smiling_face:

Land: Finnland
Film: The Happiest Day in the Life of Olli Mäki von Juho Kuosmanen
Wo gesehen: Mubi

Sommer 1962 in Finnland: Der talentierte, bescheidene Boxer Olli Mäki erhält die Chance auf den Weltmeistertitel im Federgewicht gegen den US-Amerikaner Davey Moore. Während seiner Vorbereitung auf den Kampf steigt das Interesse der Medien immer weiter, doch merkt Olli auf einer Pressekonferenz, dass er sich in Raija verliebt hat und ihm der Kampf vielleicht gar nicht so wichtig ist.

Basierend auf Olli Mäkis Biographie und in schwarz-weiß auf echtem 16mm-Filmmaterial gedreht erhält man hier einen kleinen, sympathischen Film, der sich durch Ruhe, Wärme und Feingefühl auszeichnet. Zudem fehlt größtenteils die übliche Dramaturgie eines Sportfilms und es wird mehr wert auf die Frage gelegt, ob ein Sieg um den Preis von Privatsphäre, Freundschaft/Liebe und Gesundheit überhaupt erstrebenswert ist. Hat mir durchaus gefallen, aber mich in seiner Unaufgeregtheit auch nie wirklich mitgerissen.

3/5

2 „Gefällt mir“

Ja, Südamerika hab ich schon einiges. Problematisch wird es dann eher wenn es da an Surinam oder Französisch Guayana geht.

Bei Afrika wird es auch irgendwann eng. Ich werde wohl nochmal irgendeinen Streaming Anbieter zusätzlich brauchen.

Land: Panama
Film: Escobar: Paradise Lost
gesehen auf: amazon prime

Ich wollte den eigentlich für Kolumbien sehen, der wurde aber in Panama gedreht :smiley:

Leider weder romantischer Film, noch Actionfilm, noch Trailer, noch Drama. Der Film macht einfach zu viele Baustellen auf und weiß nicht so ganz was er sein möchte. Am Anfang nur Liebesgeplänkel, am Ende dann Actionthriller. Um Pablo Escobar geht es hier eigentlich kaum.

3/5

Land: Venezuela
Film: Esta Todo Bien - Alles ist gut
gesehen auf: amazon prime

Als das Gesundheitssystem in Venezuela zusammenbricht stehen viele sehr unterschiedliche Menschen auf einmal vor riesigen Problemen, denn das geht nun jeden etwas an.

Packende Dokumentation zu einem Thema, dass man sich in unserer heilen Welt kaum vorstellen kann in Südamerika aber wirklich so passiert ist und immer wieder passieren kann. Sehr gut inszeniert, ließ mich am Ende mit viel Interesse an dem Thema zurück, obwohl wirklich an einigen Personen viel erläutert wird, werde ich mir noch einiges dazu anschauen.

4/5

2 „Gefällt mir“

Land: Italien
Film: Nights of Cabiria von Federico Fellini
Wo gesehen: Mubi

Land: Island
Film: And Breathe Normally von Ísold Uggadóttir
Wo gesehen: Netflix

Die alleinerziehende Lara lebt mit ihrem Sohn an der Armutsgrenze und bemüht sich um eine Anstellung als Grenzschutzmitarbeiterin im Flughafen. Während ihrer Ausbildung trifft sie auf Adja, welche aufgrund ihrer sexuellen Orientierung mit Schwester und Tochter aus Guinea-Bissau geflohen ist. Aufgrund Laras Eingreifen wird jedoch Adjas falscher Pass erkannt und diese wird nach kurzem Gefängnisaufenthalt in einem Flüchtlingsheim untergebracht. Beim Versuch ihr Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken kreuzen sich die Wege der Frauen weitere Male.

Bisher hatte ich nur die isländischen Filme Rams und Virgin Mountain gesehen, die ich beide empfehlen möchte. And Breathe Normally kommt für mich leider nicht an die Qualitäten der beiden Filmen heran. Die kreuzende Wege der beiden Frauen und die sich daraus entwickelnde Beziehung wirkt leider eher konstruiert und hat mich zu keinem Zeitpunkt wirklich gepackt. Außerdem trägt er nichts wirklich Neues zur Flüchtlingsthematik bei und bietet ein sehr antiklimaktisches Ende.

2,5/5

2 „Gefällt mir“

Land: Kolumbien
Film: Perro Come Perro
gesehen auf: DVD

Ich habe mal wieder ein paar meiner alten DVDs sortiert und wirklich noch ein paar Filme aus Ländern gefunden, bei denen man ansonsten nicht so einfach etwas findet. Bei Perro come Perro war sogar noch die Folie drum, vollkommen zu Unrecht.

Vorneweg: Perro Come Perro mutet vielleicht wie ein klassischer Gangsterfilm an, schnell merkt man aber, das hier mehr dahinter steckt.
Gangster klaut Geld vom Drogenboss, dieser will es auf jeden Fall wieder haben, er beauftragt ironischerweise eben diesen Gangster und zwei andere Hardliner das Geld wieder zu beschaffen. Die drei sind komplett unterschiedlich und erinnern an viele Figuren aus bekannten Gangsterfilmen. Einige Subplots geben den Figuren aber genügend Tiefe, um sie zu verstehen.
Das der Film in Kolumbien spielt, merkt man nicht nur an den Gelbfiltern, sondern auch daran, dass durch eine weibliche Nebenfigur ein wenig schwarze Magie mit ins Spiel gebracht wird.
Die Action ist wirklich dosiert eingesetzt, aber in den entscheidenden Momenten dann sehr gut inszeniert. Der Film lebt von der Spannung was als nächstes geschieht und davon, dass man mit einer Figur mitfiebert. Auch der ein oder andere derbe Spruch und schwarzer Humor ist hier dabei.

Macht wirklich Spaß, ich war begeistert.

4/5

Ich musste “Die zwei Päpste” zwischendurch 3 Mal unterbrechen, habe also seit Montag immer nur häppchenweise geschaut, da mich einiges gestört hat.

Land: Italien
Film: Die zwei Päpste
gesehen auf: Netflix

Ich habe versucht ganz nüchtern an den Film heranzugehen, also ohne Meinung/Wissen über Religion und Kirche, ohne Meinung/Wissen über die beiden Personen und deren Geschichte und ohne Meinung/Wissen über den Film, aber all das kann man nun mal nicht ganz ausschalten.

Am Anfang wird Benedikt als “der Böse” dargestellt. Konservativ, Beratungsresistent, ich habe mindestens 5 Mal das Wort Nazi vernommen. Franziskus dagegen ist der coole ABBA-pfeifende Dude der für Reformen steht, mit den Anwohnern aus seinem Heimatort isst, tanzt, Fußball guckt und per du ist. Das stieß mir ein wenig sauer auf, da dies mit einer Penetranz in der ersten halben Stunde durchgezogen wurde, das ich kurzzeitig das Gefühl hatte man wolle einem hier Hitler und Mutter Theresa zeigen. Erster Abbrauch des Films.
Als Benedikt dann Papst ist und Franziskus einlädt sind ihre ersten Gespräche so was von unrealistisch (klar, haben sie ja nie so stattgefunden). Franziskus kommt im normalen Anzug, nicht im Kardinalsgewand, freundet sich sofort mit Chauffeur und Gärtner an - dann kommt der knorrige Benedikt und es entstehen Diskussionen aus Standpunkten heraus, die unterschiedlicher fast nicht sein könnten. Aber am Abend reden dann beide über die Beatles und schauen sich eine Folge Komissar Rex (WTF!?) an. Nächster Abbruch.
Es folgt der Rückblick auf das Leben von Franziskus, welches wirklich bewegend war und die Geschichte hat einen auch gefesselt, aber wie schnell beide miteinander warm wurden ist schon erstaunlich. So essen sie kurz danach zusammen Pizza aus der örtlichen Pizzeria, trinken eine Fanta und tanzen zum Abschied sogar noch einen Tango??? Abbruch.
Im Schlussakt tritt dann Benedikt zurück, Franziskus wird mit überwältigender Mehrheit zum Nachfolger gewählt und lässt sich natürlich nicht in die traditionellen Papstgewänder einkleiden, sondern bleibt bei seinen. Am Ende sieht man noch die Jubelbilder von verschiedenen Besuchen des Papstes und lässt Franziskus als Heilsbringer da stehen.
Während des Abspanns sitzen die beiden zusammen und schauen sich das WM-Finale von 2014 an -.-

In allen Star Wars Teilen zusammen habe ich weniger Fiktion gesehen als in diesem Film. Das ist eigentlich traurig, da auch hier durchaus wichtige Themen angesprochen werden, die man durchaus prominenter hätte platzieren können. Aber man wollte leider eine Buddy-Komödie machen.

Hopkins und Pryce machen das hier sensationell gut, ihr Spiel vereinnahmt einen von Beginn an und man hängt an ihren Lippen. Auch die Bilder sind wunderschön und man hat sich bemüht, über weite Strecken eine dem Thema angemessene Stimmung zu vermitteln. Leider kann all das nicht über das gesamte Machwerk hinweg täuschen. Die Sterne gibt es fast nur für Kamera und Darsteller.

2/5

2 „Gefällt mir“

Land: Japan
Film: Mein Nachbar Totoro
gesehen auf: Netflix

Einfach ein zauberhafter Film, der anfänglich vielleicht etwas kindlich anmutet, aber durchaus erwachsene Themen behandelt. Habe ihn mit meinem dreijährigen Neffen gesehen, jetzt muss ich ihm wohl ein Totoro-Stofftier kaufen.

4/5

4 „Gefällt mir“

Falls von euch auch jemand Pro/Patron bei Letterboxd ist: Die Weltkarte in den persönlichen Statistiken wurde aktualisiert. Man jetzt rein- und rauszoomen und einzelne Länder anklicken, um in dem jeweiligen Land (co-)produzierte Filme angezeigt zu bekommen.

5 „Gefällt mir“

Okay… ich glaub, die Zeit fürs upgrade ist dann jetzt doch gekommen. :smile:
…schäme mich ein wenig, noch keinen einzigen Film hier „besprochen“ zu haben, während der ein oder andere schon Vollgas gibt… :sweat_smile:

Habe ich auch gemacht.
Und als ich den Betrag gesehen habe von 19 $ was dann für mich 17,86 € als Jahresbeitrag war fand ich es günstig.

Ich hake dann halt jetzt Mal 2 Filme ab, aus denen ich dieses Jahr wohl aber noch etliche sehen werde und sogar gesehen habe.

Land: Österreich
Film: Funny Games
gesehen auf: amazon prime

Film wieder gesehen wegen einer Challenge, die da hieß:
Schaue einen Film, bei dem mehr als die Hälfte des Hauptcasts nicht mehr lebt.

Denn traurigerweise sind mittlerweile sowohl Ulrich Mühe, als auch seine (Film- und Real-Ehefrau) Susanne Lothar und Frank Giering verstorben.

Es ist schwierig jemandem, der den Film heute zum ersten Mal sieht und etliche Filme, die sich an Funny Games orientieren gesehen hat beizubringen, wie faszinierend und atemberaubend der Film vor 20 Jahren war.

Nicht nur die berühmten Kniffe, die damals quasi aus dem Nichts kamen, nein, auch diese Aussichtslosigkeit der Opfer und die zügellose Gewalt der Täter waren so gut dargestellt, dass man von der Situation überwältigt wurde.

Leider fehlt mir nach wie vor im Mittelteil so einiges. Es gibt ein paar Längen, die man hätte umgehen können. Stellenweise hätte ich mir noch ein bisschen Fleisch mehr gewünscht, um dem Film noch mehr Ausdruckskraft zu verleihen.

Herausragend, richtungsweisend, aber leider nicht tadellos.

4/5

Land: Deutschland
Film: Axolotl Overkill
gesehen auf: 3Sat

Ich weiß nicht so Recht, was ich hier gesehen habe. Was möchte die Drehbuch-(und auch Buchvorlagen-) Autorin mir sagen?
Ein junges Mädchen im Teenageralter wohnt in einer WG mit ihren viel älteren Geschwistern.
Sie mach ständig blau, raucht gefühlt in jeder Szene, was niemandem etwas ausmacht. Sie lernt dann auf ganz kuriose Art eine sehr erfolgreiche Schauspielerin kennen, mit der sie von nun an Nachts um die Häuser zieht. Natürlich bleibt hier nicht ohne Sex, Drugs and Rock n Roll.
Gleichzeitig lernt sie eine Frau im Supermarkt kennen, mit der sie ein Verhältnis zu beginnen scheint.
Da diese und viele Nebenschauplätze immer im Wechsel gezeigt werden, weiß man nie welcher Tag gerade ist, welche Situation vor der Anderen passiert oder weshalb sich manche Personen nun so oder so verhalten.

Wie gesagt, was sollte das sein? Ein Ruf nach Freiheit? Ein Aufzeigen wie sich 16-jährige Großstadtmädels, die aussehen wie 14 und benehmen wie 25 heute sind? Ich kann es nicht beantworten, das Ende ist noch verwirrender als der Rest des Films.

Was bleibt ist einer der besten Soundtracks der letzten Jahre, das gibt dem Film ein paar Pluspunkte.

Auf letterboxd hat der Film unglaublich viele Wertungen +3.5*, aber auch genauso viele <1.5*. Es scheiden sich also die Geister, für mich war das nichts.

1.5/5

2 „Gefällt mir“

Land: Taiwan
Film: A Sun
gesehen auf: Netflix

Familiensaga, Familienepos, Drama, Thriller - was auch immer, A Sun ist ein herausragendes Werk und Netflix hat hier einen der besten Filme der letzten Jahre herausgebracht.
Eine Familie scheint vom Pech verfolgt. Eine tragische Situation nach der Anderen - ein Nackenschlag nach dem Anderen - eine aussichtslose Situation nach der Anderen. Wie soll man nur damit umgehen?

A Sun in ein Genre zu zwängen ist eigentlich nicht möglich. Rein oberflächlich betrachtet ist es ein Familiendrama, er hat aber auch komische Szenen, ohne eine Komödie zu sein, er hat hochspannende Szenen, ohne ein Thriller zu sein, er hat mysteriöse Elemente, ohne Mystery zu sein.

Alles in Allem ist A Sun ein ausdrucksstarker Film aus Taiwan, der zwar über 2 1/2 Stunden dauert, einem in dieser Spielzeit aber eine Menge bietet.

Ich habe den Film bereits vor ein paar Tagen gesehen, habe aber bis jetzt überlegt, was ich dazu schreibe. Der wird nicht für jeden etwas sein, er wird für viele dann doch ein paar Längen haben, aber er hat auf letterboxd schon viele Freunde und hat es verdient, dass es noch viele mehr werden.

4.5/5

Edit zur Challenge:
Ich hab jetzt 30 Länder abgehakt, wenn man aber die Liste mal so durchscrollt, ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Vor Allem wenn man bedenkt, wie schwer es ist an Filme aus einigen Ländern zu kommen sieht es so aussichtlos aus :smiley:

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Land: Tschechien (Tschechoslowakei)
Film: Valerie and Her Week of Wonders von Jaromil Jireš
Wo gesehen: Mubi

Okay, was zum Teufel habe ich hier gesehen?! Es handelt sich um ein surrealistisches Horrormärchen, das Wirklichkeit, Traum und Unterbewusstsein ohne klare Übergänge vermischt und u.a. Priester sowie Vampire beherbergt. Ausgelöst wird dies alles durch die erste Regelblutung der 13-jährigen Valerie.

Ich bin mit wenigen Ausnahmen von dieser Art des Filmemachens nicht so angetan, erst recht wenn ich gar keine Handlungsbezüge oder Deutungsmöglichkeiten mehr erkennen kann. Dann tritt für mich wie auch leider bei diesem Film ein klarer Fall von “style over substance” auf. Denn rein audiovisuell kann er auf jeden Fall überzeugen und kreiert teilweise fantastische Bilder. Eine Zeit lang wurde ich auch allein über diese Ebene in die Welt des Films gesogen, doch irgendwann wurden mir die Sprünge in der Handlung sowie die wechselnde Motivation der Charaktere zu viel.

Insgesamt fällt mir eine Wertung schwer, aber ich würde wohl eine 2,5/5 geben.

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Land: Rumänien
Film: Katalin Varga von Peter Strickland
Wo gesehen: Mubi

Eine Frau begibt sich mit ihrem Sohn in den Karpaten auf die Suche nach zwei Männern, die sie vor Jahren vergewaltigt haben.

Mit Berberian Sound Studio machte Peter Strickland das Sounddesign zum Konzept eines Horrorfilms, doch schon hier in seinem Debütfilm ist es elementarer Bestandteil der Wirkung des Films. Hinzu kommt das unverbrauchte Setting in den Karpaten, welches zur düster-mystischen Atmosphäre beiträgt.

Für meinen Geschmack gibt es in der ersten Hälfte ein paar zu viele “Mood-Shots” der Umgebung, die den Beginn etwas zäh wirken lassen. Doch nimmt die Handlung erstmal Fahrt auf, erzeugt Strickland mit geringen Mitteln intensive Momente. Außerdem wirft er mittels ambivalenter Charaktere und pointierter Dialoge einen schonungslosen Blick auf den Wunsch nach Rache und Erlösung sowie dessen Folgen.

Auch wenn Katalin Varga mir persönlich etwas zu träge ist und mich nicht komplett gepackt hat, möchte ich dennoch eine Empfehlung aussprechen, insbesondere wenn man an einer Variation des Rape-Revenge-Thrillers interessiert ist.

3-3,5/5

Klingt spaßig, bin auch dabei.
Zählen da auch schon Filme die ich dieses Jahr schon gesehen hab oder erst die Filme ab da wo ich mitspiele, also heute?

2 „Gefällt mir“

Ich würde sagen es zählen auch die Filme, die du bisher gesehen hast. Wäre ja ansonsten nicht ganz fair. Kann mir nicht vorstellen, dass @FireSmoke und die Anderen was dagegen haben.
Kannst sie ja mal oben ins Dokument eintragen und hier posten.

4 „Gefällt mir“

Sehe ich auch so. Die Challenge läuft ja über das ganze Jahr und ein Neuzugang ist immer begrüßenswert :beanjoy:

1 „Gefällt mir“

Es zählen alle Filme, die du seit 1.1.2020 gesehen hast. :slightly_smiling_face:

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