Am 23. Februar 2020 finden in Hamburg die Bürgerschafstwahl statt. Auf dem Listenplatz 20 der Partei Die Linke steht dort der Kandidat Tom Radtke. Er postete am Holocaust-Gedenktag einen provokanten Tweet, der für parteiinterne Konsequenzen und überregionale Nachrichten sorgte.
Drei Wochen vor der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft sorgt ein Kandidat der Linkspartei für Aufsehen. Der 18-jährige Tom Radtke kandidiert auf Platz 20 der Landesliste der Partei, eigentlich aussichtslos, um in die Bürgerschaft einzuziehen. Doch mittlerweile dürfte der Schüler weit bekannter sein als die meisten anderen Kandidatinnen und Kandidaten.
Radtke hatte am internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar durch Äußerungen in sozialen Netzwerken für Empörung gesorgt: Er verglich die Auswirkungen des Klimawandels mit dem staatlich-organisierten Massenmord an den Juden. Dieser Tweet wurde scharf kritisiert, die Linkspartei distanzierte sich sofort und kündigte den Ausschluss von Radtke an.
Diverse Medien berichteten über den Vergleich, auch überregional. “Die Welt” interviewte Radtke dazu.
Dem ursprünglichen Tweet folgten viele weitere Aktionen, so dass die stark beteiligte Diskussion aus anderen Threads hierhin verlagert wurde.
Achtet bitte auch hier auf sachliche Diskussionen, ordnet die geposteten Aussagen (sofern sie von Einzelpersonen und nicht von Journalisten stammen) als eben solche ein und versucht beim tatsächlichen Nachrichtenwert zu bleiben.
Hier übrigens mal ein Beispiel wie eine Partei mit jemandem umgeht der die Werte der Partei nicht teilt.
Seine Tweets sind von gestern Abend, heute morgen direkt die Ankündigung dass man darüber beraten wird, heute Nachmittag die Entscheidung. Kein abwarten ob die Presse so schlecht ist dass man reagieren muss, kein rumeiern ob und wie man jetzt handeln soll.
Man sieht, das geht schon. Wenn man will. Und wenn die betroffene Person nicht doch eigentlich ganz gut in die Partei passt.
Man sollte vielleicht schon mal darauf hinweisen, dass die betroffene Person ein nahezu unbekannter Jungpolitiker (18) ist, der vermutlich nur auf der Wahl-Liste der Hamburger Linken gelandet ist, weil man sie vollbekommen musste. Das ist schon etwas anderes als ein Ausschlussverfahren eines prominetten Parteimitgliedes, von dem man weiß, dass er ordentlich Wählerstimmen bringt, egal wieviel Unsinn er erzählt.
Als Beispiel dafür, dass die Linke irgendetwas anders (besser) macht, als andere Parteien taugt dieses Beispiel nun wirklich nicht. Hier wird im Schnellverfahren ein Problemfall aussortiert, der mehr Stimmen kostet als er bringen würde. Jede andere Partei würde genauso verfahren.
Übrigens im MOPO-Artikel ist nochmal das geschnittene Foto von den vier (fünf) FfF-Damen in Davos zu sehen – Falls es jemanden interessiert.
Dachte ich mir dass das Argument kommt und ich finds lustig weil andersrum immer argumentiert wurde dass der CDU Typ ja nur ein unbedeutender Lokalpolitiker ist und da wäre das ja eh egal ob man ihn rausschmeißt oder nicht. Jetzt ist er plötzlich prominentes Parteimitglied das ordentlich Stimmen bringt.
Außerdem ist es auch kein Argument für CDU wenn man sagt man schmeißt den Nazi nicht raus weil er stimmen bringt.
Welcher CDU-Typ? Sollen wir jetzt raten, auf wen du anspielst? In meinem Beitrag beziehe ich mich schon auf bekannte prominente Beispiele wie Sarrazin, Wagenknecht und Palmer, die obwohl sie ihrer Partei massiv geschadet haben, immer noch von Fans innerhalb der Partei gehalten werden.
Ging hier erst vor kurzem um ihn. Der Typ mit den Nazitattoos der früher Ordner auf Nazidemos war und die CDU wusste das natürlich alles nicht.
Ist ja aber auch eigentlich egal, deine Entschuldigung dafür dass man Leute die die Werte der Partei nicht teilen nicht ausschließt ist, dass sie Stimmen bringen. Das ist ja noch schlimmer als sie aus Unwissenheit und Lahmarschigkeit in der Partei zu lassen. Man weiß dann ganz genau von der Gesinnung, nimmt das aber billigend in Kauf um seine eigene Macht zu stärken. Das ist widerlich.
ich glaube alle, die sich mit den unterhaltungen hier als ganzes befassen und sich nur immer bruchstücke herrausgreifen, wissen sehr gut um welchen CDU-mann, bzw um welche parteiebenen der CDU es hier in den letzten tagen ging. kleiner tipp: waren alles lokalpolitiker.
Ja. Und bei der CDU ist das das Argument dafür warum es ja okay ist jemanden nicht rauszuschmeißen. „Hat ja eh nix zu melden in der Partei, da ist das ja egal.“ Halt immer so wie es gerade passt.
Und das „er“ im letzten Satz bezog sich auf den Nazi bei dem die CDU sich nie so ganz sicher war ob sie ihn jetzt rausschmeißen sollen oder nicht.
ja. bei der CDU wurde hier ein nicht vorgehen gegen solche meinungen (unter anderem) damit gerechtfertigt, dass es ja einer von ganz hinten war. also genau das gegenteil von dem, was jetzt bei den linken angemahnt wurde.
Nur dass die Linke halt sagt dass er nicht tragbar ist und die CDU behält den offenen Nazi halt trotzdem in der Partei. Wenn es wirklich egal wäre ob man ihn rausschmeißt oder nicht hätten sie ihn eben auch rausschmeißen können. Vorausgesetzt die Partei hat überhaupt ein Problem mit seiner politischen Einstellung. Haben sie aber offensichtlich nicht.
Außerdem, wie bereits gesagt, mein letzter Satz bezog sich darauf dass der CDU Typ nach dem Post von Walter als “prominentes Parteimitglied” bezeichnet wurde. Da konnte ich ja noch nicht wissen dass er sich auf irgendwelche Leute bezieht die hier seit Ewigkeiten kein Thema mehr waren und nicht auf die Fälle in der CDU um die es hier vor kurzem erst ging.
Hier oder im Politik Thema wurde eine junge Frau gepostet die ganz schön viel rechte scheiß auf Twitter verbreitet und das mit klaren Verweis von ihr wie sie mit der CDU verbandelt ist. Scheint die CDU aber nicht zu stören.
Es geht vermutlich um diesen (Ex) CDU-Typen. Sorry, dass ich den Beitrag und die Antworten darauf nicht mitbekommen habe. Ich war Freitag im Kino.
Was wirfst du denn der CDU im Umgang mit Robert Möritz nun genau vor? Als seine Rechtsextreme Vergangenheit bekannt wurde, stellte ihm die CDU ein Ultimatum (Offenlegung seiner rechtsextremen Vergangenheit, Distanzierung von NS-Symbolik/Ideologie, Entfernung der Tätowierung), das er nur teilweise erfüllte und daraufhin seine Ämter in der Partei niederlegte und austrat. Alles (laut Wiki) innerhalb von 10 Tagen.
Hätte die CDU etwas über seine Vergangenheit wissen können? … Vielleicht. … Gab es Hinweise darauf? … Möglicherweise. … Aber selbst wenn, sehe ich keinen Grund einem Menschen keine zweite Chance zu geben, solang er sich glaubhaft von seiner Vergangenheit distanziert. Robert Möritz hat das offenkundig nicht getan und musste deshalb die CDU verlassen.
Aber lass uns noch mal über Tom Radtke reden. Fragst du dich nicht, wie ein 18 Jähriger Schüler, der offenkundigen Unsinn rumerzählt, es auf die Liste der Linken schafft? Haben die seine Vergangenheit nicht durch leuchtet - seine Gesinnung nicht geprüft? Für mich sieht das eher so aus, als ob die ihn ganz schnell loswerden wollen, bevor Jemand (möglicherweise ja die CDU ) zur Retourkutsche ansetzen kann.
Ich werde jetzt nicht nochmal die komplette Diskussion um diesen Typen von vorne aufrollen. Wenn es dich wirklich interessiert kannst du es auch einfach nachlesen.
Womöglich haben sie ihn sogar nur auf die Liste gesetzt damit sie ihn jetzt rausschmeißen können und sich dann dafür feiern lassen können dass sie so schnell reagiert haben!
) zur Retourkutsche ansetzen kann.
