Ein wichtiger Aspekt in einer jeden Gesellschaft ist die Sprache. Mit ihr kommunizieren wir und für das gegenseitige Verständnis ist es extrem wichtig, dass man die dieselbe Sprache spricht.
Was mir bei RBTV vermehrt auffällt, zuletzt wieder in Colins Statement, ist die krasse Distanz zwischen euch und uns Zuschauern.
Da wird immer viel um den heißen Brei herumgeredet und mit internen Begriffen umhergeschmissen. „Die Gewerke werden sich ASAP um die Uploads der Items kümmern, wenn unser Content-Strategy-Manager die Cold Opener integriert hat.“ Ja, man rafft was ihr meint, aber es fühlt sich an, als würde irgendein Marketing-Sprecher mir Geld für sein neues Projekt aus den Taschen leiern wollen oder wie ein Headhunter auf LinkedIn, der mir eine vorgefertigte „persönliche“ Mail schreibt.
Selten ist Kommunikation von euch mal transparent und auf Augenhöhe. Meist ist sie inhaltslos und ignoriert die wichtigen Punkte.
Übrigens haben wir auch erst in dem Statement erfahren, dass ihr mittlerweile eine „Artist Mangement“ betreibt. Auch wieder so ein Marketing-Begriff. Warum nicht einfach mal ein Video machen und sagen: „Leute, so sieht’s aus: Wir sind kein Sender mehr, wir sind auch nicht mehr Community-nah. Wir sind eine Produktionsfirma, wir sind ein Streamer-Management und unsere Gründer machen jetzt ihr eigenes, unabhängiges Ding auf Twitch. Jetzt wisst ihr Bescheid.“
Lieber mal wieder die Sprache eurer Community sprechen und authentisch sein. Dann gibt’s von einigen vielleicht sogar mal wieder sowas wie Mitgefühl. Aber diese Wischi-Waschi-Marketingphrasen kann doch keiner mehr hören und ihr müsst doch merken, dass das nicht klappt.
Fehler und Eingeständnisse machen menschlich und nahbar.
Die aalglatte Corporate-Schiene kann man auch fahren, aber zu einem hippen Internetsender der sich von seiner Community finanzieren lässt, passt das nicht.
Mit freundlichen Grüßen