Der Wahlkampf in den USA ist dieses Jahr sicherlich ein Thema,
welches sowohl auf dem Weg zur eigentlichen Wahl, als auch deren Ausgang betreffend
noch für einigen Gesprächsstoff sorgen wird. Insofern eröffne ich hier dann mal einen Thread,
in dem wir uns zum Thema austauschen können! Für alle die an einer sachlichen, unaufgeregten
Diskussion zum Thema interessiert sind, soll dieser Thread somit der geeignete Ort für selbige sein!
Ich beginne einfach mal mit der Verlinkung eines Artikels, der es wie ich finde ganz gut trifft:
Das ist ja ein sehr neutraler und sachlicher Artikel…
Die Wahl hat was von „Pest oder Cholera“, denn Hillary Clinton ist eine ganz schlimme Opportunistin, die einfach nur das sagt, was die Menschen hören wollen und Trump ist bescheuert.
Die Frage, die sich die Wähler stellen müssen, ist also ob sie einen ehrlichen Präsidenten wollen, der kein Geheimnis aus seinen unsinnigen Plänen macht oder ob man eine weibliche Gríma Schlangenzunge mit aufgesetztem Lächeln haben will.
Ich würde einfach nach Kanada ziehen. Da ist es auch schön und die haben Elche.
Gar nicht auszumalen was passiert wenn Trump gewählt wird…ich hoffe ja auch auf Hillary, die verspricht wenigstens gute Dinge, wie viel sie davon umsetzt muss man dann sehen, aber lieber jemand ders wenigstens versucht, und nicht ne Mauer zu Mexico aufbauen will und ziemlich wahrscheinlich nen weiteren kalten Krieg auslösen wird…
Bei dem Gedanken daran,
das Trump Präsident eines derart mächtigen Landes werden könnte,
wird mir jedenfalls in vielerlei Hinsicht relativ mulmig zumute! ^^
Verfolg den Wahlkampf seit Anfang der Primaries schon intensiver. Teilweise echt lustig gewesen, vor allem wie sich die GOP langsam aber sicher selbst zerstört Das die beiden am Ende Kandidaten werden war leider klar. Im Endeffekt bin ich aber froh, dass es bei den Democrats Hillary geworden ist und nicht Sanders, weil ich es ihr eher zutraue gegen Trump zu gewinnen. Auch wenn sie mir nicht gerade sympathisch ist.
Was Trump sich in dem Wahlkampf schon geleistet hat geht eigtl auf keine Kuhhaut mehr. Sympathisiert mit KKK, Einreiseverbot für Muslime, die Mauer die Mexiko zahlen soll, ärgste Sexismus/Rassismus/Lügerei, Verweigerung seine Steuererklärung zu veröffentlichen, Aufforderung zu Kriegsverbrechen, Sympathisieren mit Leuten wie Mussoline, Sadam Hussein, Putin,…usw
Er ist halt ein Populist vor dem Herren. Seinen Supporters ist glaub ich egal was er sagt, die sind nicht an der Wahrheit oder Fakten interessiert, sondern wollen einfach einen starken Alpha an der Spitze sehen, der ihn das Goldene vom Himmel verspricht. Das der Typ mit seinen Milliarden so weit von ihnen, also der Middleclass, weg ist wie nur was, ist denen egal. Auch, dass schon 2,3 seiner Unternehmen in Konkurs gegangen sind. Und wie seine foreign policy in gefährlichen Zeiten wie gerade aussehen wird sowieso. Populismus in Reinform, auf den nur die Dümmsten reinfallen.
Mir ist es trotzdem lieber als ein religiöser Fanatiker und Waffennarr wie Ted Cruz. Trump ist wenigstens unterhaltsam. Ich glaube er ist im Grunde nicht so dumm und könnt auch anders. Er ist halt ein selbstverliebtes Arschloch, der seine Chance genützt hat. Aber unterhaltsam ist er alle mal
Wer wird gewählt? Die Lügnerin oder der Dummschwätzer?
Ich muss sagen, dass mir einige von Trumps Forderungen und Plänen gefallen. Vorallem den Versuch der USA den Titel als Weltpolizei zu entnehmen finde ich sehr interessant. Aber selbst wenn die meisten Pläne und Forderungen vernünftig wären, kann man eine solche Person meiner Meinung nach nicht wählen. In den USA ist das ganze ja ein bisschen krasser mit der Parteienverbundenheit als hier in Deutschland, weswegen es fast egal ist wer für die Parteien Präsidentsschaftskandidat wird.
Ich glaube, dass Donald Trump der nächste Präsident wird aber wünsche mir, dass es Hillary Clinton wird.
Außerdem habe ich bis jetzt nur wenig über Hillary Clinton gehört, außer den ganzen E-Mail Skandal.
Ich hoffe andere Länder und die USA übernehmen das TV-Duell aus Österreich ohne Moderator. Es ist einfach zu herrlich zu sehen, wenn Politiker von niemanden in Grenzen gehalten werden und sich ohne Störungen gegenseitig bepöbeln können
Genau, weil an Inhalten ist ja sowieso keiner mehr interessiert…Am besten noch ein Boxkampf zum Schluss
Trump und ehrlich ist aber schon bisschen der Witz des Jahres. Der Typ lügt wenn er den Mund aufmacht und richtet es einfach genau so wie es ihm gerade passt. Nur weil sich jemand kein Blatt vor dem Mund nimmt heißt das nicht, dass er die Wahrheit sagt. Obwohl ich ihm zu traue, dass er den Mist den er verzapft auch glaubt.
Ich frage mich wie das Alles nur möglich sein kann?
Clinton ist aus vielen Gründen unwählbar. Sie ist eine Opportunistin (Berufspolitikerin halt) und unterstützt das Untergaben der demokratischen Werte in ihrer eigenen Partei. (Ihr Programm ist zwischen Demokraten und Republikanern auch kaum zu unterscheiden).
Aber das ein Mann wie Trump nun tatsächlich die Möglichkeit besitzt US-Präsident zu werden, lässt mich an so ziemlich allem Verständnis für Politik zweifeln. Dass er populistisch, überheblich und unehrlich ist, geschenkt. Aber er trifft wirklich dumme Aussagen, die ihn für jedes höhere politische Amt ausschließen sollten; er zeigt nicht nur keinen Respekt gegenüber anderen, nein er lässt quasi jedes Anstandsgefühl vermissen und gibt sogar seinem Hass freien Lauf. Er ruft zudem zu Gewalt gegenüber anderen Menschen auf. Die Dimension von Trump übertrifft wirklich alles dagewesene. Ich frage mich was er tun muss um unwählbar zu werden. Er hat ja schon selbst gesagt, dass er einen Mord begehen könnte und es würde ihm in der Zustimmung nicht schaden - das ist wahrscheinlich sogar realistisch, wie Jimmy Kimmel bei seinen Umfragen als Antwort bekam. Ich halte das nicht mehr für normal, sondern schon für Fanatismus seiner Anhänger.
Auch wenn Clinton als kleineres Übel gewinnen sollte, lässt mich das in Sorge auf die USA blicken.
Na das ist mal ne taugliche Kritik…nicht. Du kritisierst Politiker dafür, dass sie Politik beruflich betreiben. Du kritisierst die undemokratischen Veranstaltungen in der Demokratischen Partei, obwohl die ein Privatverein ist, die eigentlich überhaupt nicht ne Vorwahl abhalten müsste. Du behauptest, ohne Beleg, dass das Programm von Demokraten und Republikanern eh nicht zu unterscheiden sei. Das ist A) schon mal faktisch unwahr und B) erstaunlich, dass die Unterscheidbarkeit von politischen Aspiranten für dich das oberste Gebot in der Demokratie ist. Denkst du denn echt, ne Wahl wäre ein Pluralismus der Ideen? Wie wärs, wenn du dir mal die politischen Positionen anschaust, und daran Kritik formulierst, anstatt sie an deinen komplett beliebigen Kriterien zu blamieren? Da gibts nämlich genug widersprüchliches und unzumutbares zu finden!
Schön auch, dass du bei Trump den Mangel von Professionalität und political correctness kritisierst, wo du doch Professionalität bei Hillary so verwerflich findest. Dass Trump zu Gewalt gegen anderen Menschen aufruft, ist ja nichts neues, aber wieso disqualifiziert ihn das vom Präsident-Sein? Politiker rufen nicht nur regelmäßig zu Gewalt auf, sondern setzen sie per Gesetz ins Recht und durch Befehl ins Werk. Das nennt man dann übrigens Krieg. Dass Trump nur die Autoritätsformen überspitzt, die in der Politik ohnehin gang und gebe sind, fällt dir gar nicht auf! Und bevor du jetzt denkst, ich hätte für Trump was übrig: Nein, ich störe mich nur an deinem Ideal von guter gerechter Herrschaft, dass du in Amerika in Gefahr siehst. Das ist nämlich ein falsches Bewusstsein, dass du dir aus dem Kopf schlagen solltest.
Das war jetzt ne kleine Wutrede, aber es ärgert mich einfach, wie man so selbstgerecht aus der Warte des Demokraten mit der Welt unzufrieden ist, von der man sich ständig ein falsches Bild macht.
Ich finde, nach dem Lesen der bisherigen Meinungen, dass viel über Performance und weniger über die sachliche Ebene diskutiert wird.
Nur um eine weitere Diskussion anzustoßen: Wie findet Ihr, dass immer wieder die Frauenkarte bei Hillary Clinton gespielt wird? Dass sie eine Frau ist, das wissen wir ja. Es ist auch gut und kann einiges ändern, wenn eine Frau Präsidentin werden kann oder vielleicht auch wird - aber warum muss man darauf immer rumreiten? Gesellschaftlich ist es ein Gewinn, aber persönlich oder politisch interessiert es doch wenig, ob da nun eine Frau, ein Schwarzer oder einer mit einer schlechten Frisur im Oval Office sitzt.
ganz großes problem der aktuellen politik. die personendebatte. ist auch hier in deutschland leider so, die meisten wählen halt den kandidaten, der ihnen am sympathischsten ist und nicht der, der das beste programm hat. sonst würde die CDU schon lange keine volkspartei mehr sein…
Mmmh, ich weiß nicht ob die CDU gewählt wird, weil die den meisten sympathisch ist, sondern weil sie, und das liegt zum größten Teil an dem Politik Stil von Merkel, Ruhe ausstrahlt. Damit meine ich, dass die Politik darauf ausgelegt ist, den Leuten zu zeigen, dass alles gut ist, dass alles seinen Lauf nimmt und sich “Mutti” darum kümmert. Der Stil kann als sympathisch ausgelegt werden, aber ich denke nicht, dass die politische Person Merkel als besonders sympathisch gilt.
Ich kann dir da aber nur zustimmen, dass das ein großes Problem der aktuellen Politik ist, dass viel über Performance geregelt wird und nicht über politische Inhalte. Jetzt weiß ich nicht, wie das zum Beispiel zu Zeiten Kohls war, aber es gibt sicherlich einen Unterschied. Zuletzt konnte man es gut sehen, bei der Wahl zum Bundespräsidenten (war es die Wahl zum Bundespräsidenten?) in Österreich, als eine alte Dame gefragt wurde, weshalb sie Hofer und nicht Van der Bellen wählen würde. Ihre Antwort war, dass sie ihn wählen würde, weil er sympathischer aussehe.
Warum stehen in Amerika immer nur zwei Parteien zur Wahl? Sind die anderen Parteien seit Jahrzehnten so schlecht gewählt, dass sie unter dem Radar verschwinden oder gibt es wirklich nur 2 Parteien?
Und warum wird sich immer nur auf den Präsidenten und nie auf die Partei fokussiert? Hat mich damals schon bei Bush gestört. Immer hieß es “Fuck Bush” aber niemals “Fuck Republicans” oder so. Dabei hatte man damals ja sogar schon gerafft, dass Bush nur ne Marionette war und er selber einen IQ von 10 besaß. Dass es innerhalb Amerikas vielleicht Kulturbedingt so ist, kann ich ja verstehen und das dort der Präsident generell mehr Entscheidungskraft besitzt, als bei uns der Kanzler/die Kanzlerin.
Aber trotzdem kann man doch aus Sicht eines Ausländers doch auch mal mehr die ganze Partei in den Fokus rücken. Die, z.B. unterstützt/steht hinter Trump.
gibt mehr als 2 parteien, aber der rest steht kaum in der öffentlichkeit und krepelt dementsprechend bei 5% rum. die liberalen haben sogar ihren eigenen „präsidentschaftskandidaten“ der bei der wahl antreten will.
Was war das denn? Du bringst inhaltlich nichts relevantes, sondern betrachtest ziemlich jeden Punkt aus einer verquerten Perspektive, die in dem Zusammenhang überhaupt keine Rolle spielt.
Aber ich versuche dir das mal alles zu entwirren und sinnvoll zu erläutern:
Clinton
Ich kritisiere nicht Politiker dafür, dass sie beruflich Politik machen, sondern ich greife nur den journalistisch formulierten Zustand des Politikerberufs in heutigen Zeiten auf, als Dysphemismus
des zustandsbewahrenden Opportunisten in einem Begriff auf. Politiker versuchen sich mittlerweile ja sogar durch die Aussage: “Ich bin kein typische Berufspolitiker” zu rechtfertigen. Dies ist auch einer der größten Vorbehalte gegen Clinton, wie ich bei US-Amerikaner hier vor Ort aber auch im Internet gegenüber Clinton wahrnehme. (eng verknüft mit der Sicht als Establishmentkandidatin)
Die zweite Aussage ist von Unkenntnis geprägt. Die demokratische Partei beruft sich selbst auf demokratische Werte in ihrer eigenen Partei. Ich konnte den US-Wahlkampf in letzter Zeit nur via NBC verfolgen, aber da zeichnete sich ein furchtbares Bild des Demokratieverständnis ab. Die Berufung der zurückgetretenen Wasserman Schultz ins Clinton Wahlkampfteam sorgt nicht unbedingt dafür, dass die “democratic deficit”-Rufe leiser werden und dürften Clinton im Sanders-Lager enorm schaden.
Der zweite große Kritkpunkt ist die Verschiebung des Parteiprogramms. Die demokratische Basis ist in diesem Wahlkampf so entzweit wie selten. Dort tritt das gleiche Phänomen wie in Merkels Regierungsprogramm oder der SPD zu tage. Die konservativen (bzw. sozialdemokratischen) Punkte werden vernachlässigt und viele Stammwähler werden vergrault. Clinton vertritt z.B. sehr neoliberale Punkte (Finanzsektor).
Trump:
Manchmal hilft es die Beiträge einfach genau zu lesen. Ich habe weder Professionalität noch irgendeine correctness bei dem einen oder anderen kritisiert, im Gegenteil erwarte ich Professionalität. Warum Gewaltaufrufe gegenüber Dritten jemanden für so ein ehrbares Amt disqualifizieren ist eine höchsseltsame Frage, bei der für mich jedes Verständnis aufhört. Aufrufe zu starten unliebsame Personen auch mal eine reinzuhauen und die politische Handlung des US-Präsidenten vom Kongress legitimierte militätische Entscheidungen durchzuführen, gleichzusetzen, zeugt von großer Absurdität.
Die Sorge in meiner Meinung sind natürlich durch das eigene europäisch, demokratische Brennglass betrachtet, richten sich aber auch nach dem Eindruck vieler US-Medienberichte. Auch für so einge Amerikaner wurde in diesem Wahlkampf die Maßlosigkeit verloren.
Ich empfehle die eine oder andere US-Gazette (Post, NYT) anzuklicken und mal in die Sonntagstalkshows (Meet the Press, Face the Nation) und in die mir zufriedenstellenden Polit- Podcasts (Ken Rudin: Political Junkie, Dan Carlin: Common Sense) reinzuschauen/hören, die wenn auch nur einen kleinen Einblick in den US-Wahlkampf und dessen mediale Rezeption ermöglichen.