Das ist ein allgemeiner Thread für Diskussionen um Diskriminierung von Menschen.
Menschen wurden oder werden in unserer Gesellschaft, je nach Sichtweise unterschiedlich stark ausgeprägt, sowohl aufgrund ihres Geschlechts (Sexismus) oder ihrer Herkunft/Abstammung (Rassismus) ihres Aussehens oder sozialen Status benachteiligt oder abgewertet. Dieser Thread soll daher den Raum für all jene Diskussionen bieten, die damit im Zusammenhang stehen.
(Zudem kommen diese Themen wie Sexismus (Almost Daily 362) oder Rassismus (Social Media Posts) im Zusammenhang mit RBTV auf, wobei die eigentliche Diskussion eher zur allgemeinen Diskriminierung abschweift und daher hier besser aufgehoben ist.)
Was sind eure Gedanken dazu? Seid ihr von Diskriminierung betroffen, oder beobachtet diese direkt oder indirekt? Gibt es sie überhaupt noch heutzutage? Welche Lösungsansätze fallen euch ein, wie lässt sich das verhindern?
Diskutiert bitte sachlich und zu diesem Thema. Verzichtet auf Beiträge, dass euch das Thema nicht interessiert oder dass ihr die Diskussion an sich für irrelevant haltet.
Werden dann die anderen Threads, in denen eben dieses Thema besprochen wird, geschlossen? Denn zuletzt gab es oft 2-3 Threads in denen gleichzeitig das Selbe diskutiert wurde (häufig sogar von den gleichen Personen). Dann hätte man ja hier eine zentrale Anlaufstelle für alle Themen, die unter diese Überschrift passen.
Ganz Generell: Alles was sich um allgemeine Diskriminierung dreht hat ab jetzt hier seinen Platz.
Themenbezogene Inhalte der dortigen Threads sollen weiterhin auch für das dortige Thema genutzt werden (Beispielsweise Sexismus in direktem Zusammenhang mit RBTV-Moderatoren, weil das das Thema des Almost Daily war) daher bleibt jenes Themen dafür offen.
Also…
“Gibt es sie überhaupt noch heutzutage?” Halte ich fast schon für eine lächerliche Frage, natürlich gibt es Diskriminierung auch heute noch.
Ob es sie jemals gar nicht geben wird, wage ich mal zumindest zu bezweifeln.
Bin ich davon betroffen? Jedenfalls nicht in bemerkenswertem Maße, schätze ich, als Gesunder Weißer Hetero Cis-Male Deutscher Abstammung, der in Deutschland lebt.
Was fällt denn aber unter Diskriminierung?
Du sprichst oben von Benachteiligung und Abwertung.
Da fällt mir nur ein, ich hab mir mal beim Helfen bei einem Umzug von nem “Freund” sagen lassen müssen, dass ich beim Tragen von nem bestimmten, weiteren schwereren Möbelstück nicht mitkommen brauche, weil das was für “echte Männer” ist. Bin klein und keine Kante, eher normal gebaut.
Unabhängig davon, ob ich der übelste Lauch wäre, kann man hier aber auf jeden Fall von Abwertung sprechen.
Ist das schon “Toxic Masculinity” ?
Naja, zu sagen, stärke ist was gutes, ist an sich nicht schlecht.
Mir meine Männlichkeit aufgrund mangelnder Stärke- oder woran das auch immer festgemacht worden sein soll, kam mir wie denke ich schon angedeutet eigentlich nicht wie der übelste Lauch vor - abzusprechen fand ich aber definitiv übelst arschig.
Benachteiligt bin ich wohl kaum, und bevor ich mich hier mit Banalitäten im Kreis drehe, die in keinster Weise in die Tiefe des Themas vordringen, belasse ich es fürs erste mal dabei.
Theoretisch könnte man hier aber natürlich die Hundert Fässer aus der Amerikanischen Debatte aufmachen, Feminismus, Gender, Jordan Peterson, Hastenichgesehen…
Leute, die Gilette-Ads nicht richtig verstehen…
Ich finde dein Beispiel gar nicht mal so banal.
Die Körpergröße bei Männern ist tatsächlich, trotz des ganzen wachsenden Bewusstseins heutzutage gegenüber Diskriminierungen jeglicher Art, noch eine Form der Diskriminierung, die kaum wahr oder verurteilt wird.
Habe grad mal schnell gegoogelt und direkt eine schwedische Studie gefunden, in der gesagt wird, dass kleine Männer doppelt so häufig Suizid begehen, wie große Männer. Und dass die Selbstmordrate pro 5 cm Körpergröße um 9 % sinkt. Damit scheint diese Form der Diskriminierung schon schwer ins Gewicht zu fallen, wenn man von Glück und Lebensqualität spricht.
Fallen dir denn mehr Beispiele ein, in denen du dich wegen deiner Körpergröße diskriminiert gefühlt hast, als das eine beim Umzug?
Naja, als auch eher kleiner Kerl kann ich das definitiv so unterschreiben, wie @DaveJacob das geschildert hat. Passiert mir auch oft und oft werd ich deswegen auch als Jugendlicher angesprochen (gut, seh auch trotz Bart noch relativ jung aus), das ist nicht dramatisch, alles gut. Aber auch in der Ausbildung, in meiner Schulklasse hat man schon in einer männerdominierten Klasse oft mal gesagt bekommen, dass man als laufender Meter mal den Rand zu halten hat.
Wo ich es oft sehe, dass man auf seine Größe reduziert wird, ist tatsächlich im Dating. Sowohl bei Apps als auch im Freundeskreis schon gehört. Bei letzterem wird sich dann von Damen darüber echauffiert, dass sehr auf das Äußere von Männern geachtet wird, aber sobald ein Mann unter 1,75 fällt, ist er raus, weil das ist ja viel zu klein und sieht einfach furchtbar aus
also das thema ist manchmal anlass für kleine gags, die unter typen generell schonmal stattfinden, (TOXIC MASCULINITY ? ? who knows?) , darüber hinaus kann ich mich grade eigentlich nur an diesen fall beim umzug erinnern, wo ich mich wirklich abgewertet gefühlt hab.
dass man beim dating nachteile hat ist natürlich wahr aber wem soll ich das vorwerfen? ich hab ja auch ansprüche, die nicht auf eigenschaften bezogen sind, an denen die frauen großartig was ändern könnten (beispielsweise einfach auf bestimmte gesichts-formen und züge zu stehen und auf andere eben nicht), wieso soll ich von frauen erwarten, dass die keine derartigen ansprüche haben? ist schade aber ich teile sogar selbst den eindruck, dass es zumindest angenehmer wäre, wenn die freundin höchstens auf meiner höhe ist.
also ich finde das thema in sachen diskriminierung - zumindest auf meine grade greifbaren erinnerungen bezogen - eigentlich nicht wirklich allzu relevant.
unterschwellig haben bestimmt auch manche menschen vorurteile, aber die werden denke ich eher beim thema stärke liegen, und da sind die urteile ja auch irgendwie physikalisch-notwendig halbwegs zutreffend.
von einer suizidrate würde ich übrigens nicht einfach so auf diskriminierung schließen. rein methodisch nicht gut zu rechtfertigen, auch wenn da natürlich AN SICH was dran sein mag.
mir ist aber irgendwann mal in den sinn gekommen - ich glaube es war auch in anlehnung an das gendern in der sprache - dass wir ja auch an sich größe als gutes betrachten. man könnte fast sagen: “gutheit” (/qualität/whatever) als eine Größe betrachten.
großartig, wahre größe, einer der ganz großen.
bezweifle aber relativ stark, dass das ne auswirkung auf mein selbstwertgefühl hat, denn zumindest bewusst kostet es einen ja schon mehr als einen gedanken, bis man das überhaupt als ein phänomen als solches erkennt und entsprechend kognitiv verarbeitet…
Ne, da stimm ich dir zu. Man kann es einfach als „Präferenz“ abtun und dann ist es in Ordnung. Finde nur, dass es dann scheinheilig wird, wenn sich dieselbe Frau beschwert (zumindest war das in meinem Beispiel so vorgekommen), dass man sie auf ihr Gewicht oder [hier x-beliebiges körperliches Merkmal einfügen] als Mann reduziert, aber selbst kein Deut besser ist, aber das ist dann ja in Ordnung.
Ich hab mal ne Frage. Wenn ein Mann und eine Frau sich auf eine Stelle bewerben und der Vorgesetzte kann sich nicht entscheiden, weil beide gleichermaßen Vor- und Nachteile haben. Und dann wird die Frau genommen weil “dann hat man was zum angucken”, ist das dann Sexismus gegenüber der Frau oder Sexismus gegenüber dem Mann, gegenüber beiden oder gar kein Sexismus?
Ja, weil man die frage stellen muss, ob die Gesellschaft in bestimmten Bereichen krank machen kann und somit Selbstmorde mit verschuldete.
Man sollte aber eine Gesellschaft fördern, in der es nicht still akzeptiert wird, das andere Personen allein wegen ihrer Körperlichkeit ‚aussortiert‘ werden.
Nur braucht man nicht in die eine Richtung sagen: Jaa, Äußerlichkeiten dürfen keine Rolle spielen und man muss den Menschen nehmen wie er ist, und auf der anderen Seite zählt diese Einstellung nicht mehr.
Ich hatte mir nur die Conclusion des Papers angeguckt und dort führen sie auch Stigmatisierung und Diskriminierung in der Gesellschaft als Grund für diesen starken inversen Zusammenhang zwischen Körpergröße und Selbstmordrate auf. Ich weiß jetzt aber nicht genau, wie sie es überprüft haben, woran die Selbstmorde lagen. Nur eben, dass 1,3 Millionen schwedischer Männer im Alter von 18-49 über 15 Jahre untersucht wurden und dann der Zusammenhang stark auffiel.
Aber mal abgesehen davon liegt das Verhältnis der Selbstmordraten zwischen Männern und Frauen immer noch bei 3:1
Was ich ein alarmierendes Verhältnis finde, wo man auf jeden Fall Untersuchen und Forschen sollte, woran das liegt. Weil wir ja eben diese öffentliche Debatte führen, dass Frauen immer noch stark benachteiligt sind in unserer Gesellschaft. Also warum bringen sich dann 3x so viele Männer um.